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23.10.2019

Ahern-Tanfield-Streit landet vor Gericht

Jetzt geht es ans Eingemachte: Tanfield, mit 49 Prozent an Snorkel beteiligt, hat eigenen Angaben zufolge eine gerichtliche Vorladung erhalten von Snorkel und einem weiteren Unternehmen aus der Ahern-Firmengruppe, SKL Holdings.

Es geht darum, welchen Wert Tanfields 49-Prozent-Anteil hat. Der Streit darüber schwelt schon länger zwischen beiden Parteien. Don Ahern auf der anderen Seite hält 51 Prozent an Snorkel. Er zog die sogenannte Call-Option, die im ursprünglichen Snorkel-Kaufvertrag mit Tanfield festgelegt wurde – jedoch mit einem Wert von Null. Anders gesagt glaubt Ahern, dass die 49-prozentige Beteiligung von Tanfield ohne weitere Zahlung abgewickelt werden sollte.

Der Konflikt geht zurück auf eine bereits 2013 getroffene Vereinbarung, in der Don Ahern 51 Prozent der Snorkel-Anteile zugesprochen bekam mit der Vorgabe, dass er die notwendige Arbeitskapazität bereitstellen würde, um den Arbeitsbühnenhersteller vor der Insolvenz zu bewahren – und, wenn alles glattgeht, eine weitere Expansion zu finanzieren. Das hat er getan.

Das Abkommen besagt aber auch, dass Tanfield Geld zustehen würde, sofern Snorkel in den folgenden fünf Jahren in irgendeinem Zeitraum von zwölf Monaten (also unabhängig vom Kalenderjahr) ein EBITDA von 25 Millionen US-Dollar erzielen würde. Für den Fall sollte Tanfield 50 Millionen US-Dollar für weitere 19 Prozent seiner Aktien erhalten. Der Vertrag sah jedoch vor, dass diese nur dann fällig werden, wenn Snorkel überhaupt in der Lage ist, eine solche Zahlung zu leisten und wenn das Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA weniger als zwei beträgt. Dann könnte Ahern die restlichen 30 Prozent von Tanfield zum 5,5-fachen EBITDA erwerben – wiederum unter der Voraussetzung, dass das neue Unternehmen über genügend Cash verfügt.

Die beiden Parteien befinden sich seit dem Auslaufen der Fünfjahresvereinbarung im vergangenen Jahr in Gesprächen, haben aber keine Fortschritte erzielt, geschweige denn eine Einigung erreicht. Tanfield steht unverbrüchlich auf dem Standpunkt, dass ihm mindestens 50 Millionen Dollar zustehen, während Ahern der Ansicht ist, dass Snorkel nie die erforderliche Rentabilität erreicht hat und dass es daher berechtigt ist, den Rest des Unternehmens – oder zumindest die 19-prozentige Call-Optionsbeteiligung – ohne weitere Zahlung zu erwerben.

Tanfield bestreitet dies natürlich und, so heißt es, versuche nun, den Streit gütlich beizulegen. Nun kam die von Ahern und SKL erwirkte Vorladung, da Tanfield sich weigere, seinen vertraglichen Verpflichtungen in Bezug auf die Call-Option nachzukommen. (Siehe: Snorkel geht an Ahern, Vertikal.Net vom 20. September 2013.


Vertikal Kommentar

Was soll man noch groß dazu sagen? Wir haben das Ringen schon häufig kommentiert.

Im Jahr 2014 bewertete Tanfield seinen 49-Prozent-Anteil mit 122 Millionen Dollar; „reines Wunschdenken“, sagen viele. Bis 2016 hatte Tanfield diesen Wert auf rund 50 Millionen US-Dollar (36,3 Millionen Pfund) heruntergesetzt. Das entspricht ziemlich genau dem Wert des 50 Millionen Dollar teuren „Preferred Interest“-Anteils.

Wie wir bereits am ersten Tag der Vereinbarung im Jahr 2013 argwöhnten, ist es unwahrscheinlich, dass Tanfield jemals irgendetwas für seinen Anteil bekommen wird, es sei denn Don Ahern hat eine plötzliche Eingebung oder Erleuchtung, die ihn zum Wohltäter gegenüber Snorkels ehemaligem Eigentümer werden lässt.

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