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28.04.2020

Alimak: Alles am Absacken

„Herausfordernder Jahresbeginn“: Die schwedische Firmengruppe Alimak hat ihren Bericht zum ersten Quartal 2020 vorgestellt. Die Aufträge gingen leicht zurück: um 3,1 Prozent auf 1,067 Milliarden schwedische Kronen, umgerechnet 99 Millionen Euro. Das ist – absolut betrachtet – der mit Abstand beste Wert in diesem Quartalsbericht – nur -3,1 Prozent. Eigentlich liegt der organische Rückgang bei über fünf Prozent. Nur dank Währungsgewinnen konnte der Konzern dies teilweise ausgleichen.

Steil bergab ging es mit dem Umsatz: Er war um fast 22 Prozent rückläufig auf lediglich 85 Millionen Euro. Am größten waren die Umsatzrückgänge in Bau und Industrie. Grob die Hälfte davon geht auf das Konto des neuen Coronavirus, schätzen die Schweden. Der Gewinn vor Steuern (EBITA) hat sich quasi halbiert von umgerechnet 14,2 Millionen Euro auf 7,35 Millionen Euro.

Das Betriebsergebnis (EBIT) liegt noch nicht mal bei der Hälfte des Werts von Q1/2019: Statt knapp 13 Millionen Euro waren es zwischen Januar und März 2020 nur 6,2 Millionen Euro. Die Marge ist von 13,2 auf 8,7 Prozent abgeschmiert. Das Quartalsergebnis brach von über neun Millionen auf nunmehr 3,8 Millionen Euro ein. Auch der Gewinn pro Aktie ist um fast 60 Prozent in den Keller gesackt. Gestiegen ist hingegen die Schuldenlast: von 93,4 auf fast 97 Millionen Euro.

Aufgrund der desolaten Zahlen hat der Konzern Kostensenkungsinitiativen eingeleitet, darunter vorübergehende Freistellungen von Mitarbeitern, aber noch keine größeren Entlassungswellen. Der bisherige President & CEO Tormod Gunleiksrud hat im Januar angekündigt, dass er demnächst seinen Stuhl räumen wird. Ab 1. Juni übernimmt der Norweger Ole Kristian Jødahl als President und CEO.
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Tormod Gunleiksrud


Der Konzern schien mit der Entwicklung so überhaupt nicht gerechnet zu haben. „Obwohl sich China jetzt zu stabilisieren scheint, sahen wir uns im Rest der Welt mit Entwicklungen konfrontiert, die wir im Februar noch nicht erwartet hatten. Alle Geschäftsbereiche und Länder waren in unterschiedlichem Ausmaß betroffen, darunter auch ein großer Teil unserer Mitarbeiter, die von zu Hause aus arbeiten“, so Gunleiksrud. „Wir haben uns ausdrücklich dafür entschieden, trotz geringerer Auslastung keine Servicetechniker zu entlassen, da diese Ressourcen den Kern unseres Geschäfts ausmachen.“

Doch der scheidende Firmenboss gibt sich trotz alledem grundoptimistisch: „Die Firmengruppe verfügt über eine starke finanzielle Position, die Chancen kreiert, sobald die Unsicherheit nachlässt. Die starke Position hat es uns ermöglicht, den Fokus noch stärker auf Forschung & Entwicklung zu legen.“ Hinzu komme eine „Stärkung unseres digitalen Angebots“.

„Trotz der aktuellen Herausforderungen, die voraussichtlich auch im zweiten Quartal vorherrschen werden, sehe ich das Geschäft der Alimak-Gruppe und die zugrundeliegende Nachfrage nach unserem Produkt- und Dienstleistungsportfolio optimistisch, da wir in eine stärker digital ausgerichtete Phase eintreten. Dies und die Tatsache, dass wir in allen bedienten Segmenten Marktführer mit der stärksten Präsenz sind, schafft eine gute Grundlage für künftiges Wachstum.“

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