Der englische Hersteller JCB hat einen weiteren wichtigen Meilenstein in seinem Wasserstofftechnologie-Programm erreicht: Die EU hat die erste vollständige Typgenehmigung für den Einsatz seines Wasserstoffmotors in mobilen Maschinen erteilt, die nicht für den Straßenverkehr bestimmt sind (sogenannte NRMM - Non-Road Mobile Machinery).
Dies bedeutet, dass der Wasserstoffmotor jetzt in allen 27 EU-Mitgliedsländern – sowie in anderen Gebieten, die EU-Typgenehmigungen anerkennen wie den EWR- und EFTA-Raum –, verkauft und in Maschinen sowie OEM-Ausrüstung eingesetzt werden darf.
Das EU-Zertifikat wurde gemäß der Verordnung (EU) 2016/1628 ausgestellt und bestätigt, dass JCBs Wasserstoff-Verbrenner den aktuellen EU-Emissionsnormen der Stufe V entspricht. Die Genehmigung baut auf frühere Entscheidungen von Zulassungsbehörden in neun Ländern Europas auf, die den kommerziellen Einsatz des Motors in diesen Ländern unter „neuen Technologien“ bereits erlaubt haben.
JCB Vorsitzender Lord Anthony Bamford freut sich: „Dies ist ein weiterer sehr bedeutender Moment für unser Wasserstoffprogramm. Vor nicht allzu langer Zeit hieß es, der Verbrennungsmotor in Europa sei am Ende. Die volle EU-Typgenehmigung ist ein deutliches Zeichen dafür, dass der Verbrennungsmotor eine vielversprechende Zukunft hat, wenn er mit Wasserstoff – einem CO2-freien Brennstoff – betrieben wird.“
Der JCB-Wasserstoff Baggerlader im Einsatz in Wien, Österreich
Er fügt hinzu: „Ich bin äußerst stolz auf unser Team, das so viel Arbeit investiert hat, um diesen Meilenstein zu erreichen. Jetzt liegt unser Augenmerk darauf, unsere Wasserstofftechnologie auf den Markt zu bringen. Unsere Kunden warten gespannt darauf, dass unsere wasserstoffbetriebenen Geräte ihre Baustellen revolutionieren. Es wird nicht mehr lange dauern.“
Die Genehmigung für Großbritannien wurde zügig erteilt, zunächst für die „neue Technologie“ und jetzt als vollständige Typgenehmigung.
JCB ist der erste Baumaschinenhersteller weltweit, der einen vollständig zugelassenen Wasserstoff-Verbrennungsmotor entwickelt hat. Fast vier Jahre lang haben 150 Ingenieure an diesem Projekt gearbeitet, das JCB rund 100 Millionen Pfund gekostet hat.
Bisher hat JCB mehr als 130 Motoren für Baggerlader, Teleskoplader und Generatoren gebaut. Die Praxistests der Wasserstoffgeräte seien mittlerweile sehr weit fortgeschritten und würden erfolgreich verlaufen, hieß es.
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