31.07.2025

Auf und Ab bei Manitou

Der französische Hersteller von Teleskopladern und Hubarbeitsbühnen Manitou hat seine Halbjahresergebnisse veröffentlicht. Diese zeigen einen Rückgang bei Umsatz und Gewinn, aber einen deutlichen Anstieg beim Auftragseingang.

1. Halbjahr 2025
Der Gesamtumsatz für die sechs Monate bis Ende Juni lag mit 1,27 Milliarden Euro um 9,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Auftragseingang zog jedoch im zweiten Quartal stark an, wodurch der Auftragsbestand um über 28 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro zulegen konnte.

Das Betriebsergebnis brach jedoch um fast 50 Prozent auf 63,2 Millionen Euro ein, während der Nettogewinn um 60 Prozent auf 32,7 Millionen Euro in die Knie ging. Die Nettoverschuldung wurde um 23,1 Prozent auf 326,5 Millionen Euro verringert.

Umsatz nach Geschäftsbereichen
Neugeräteumsatz 1,06 Milliarden Euro, -11,6 %
Teile und Dienstleistungen 211 Millionen Euro, +3,6 %
Gesamtumsatz 1,27 Milliarden Euro, -9,4 %

Umsatz nach Regionen
Südeuropa 444 Millionen Euro, -10,7 %
Nordeuropa 431 Millionen Euro, -16,3 %
Amerika 272 Millionen Euro, +1,4 %
Asien-Pazifik & Naher Osten/A 128 Millionen Euro, +0,9 %
Gesamtumsatz 1,275 Milliarden Euro, -9,4 %

Zweites Quartal

Umsatz nach Geschäftsbereichen
Neugeräteumsatz 573 Millionen Euro, -7,5 %
Teile und Dienstleistungen 101 Millionen Euro, +0,2 %
Gesamtumsatz 675 Millionen Euro, -6,5 %

Umsatz nach Regionen
Südeuropa 235 Millionen Euro, -9,36 %
Nordeuropa 224 Millionen Euro, -11,2 %
Amerika 148 Millionen Euro, +3,1 %
Asien-Pazifik & Naher Osten/A 68 Millionen Euro, +1,7 %
Gesamtumsatz 671 Millionen Euro, -6,5 %

Der Auftragseingang belief sich im Quartal auf 450 Millionen Euro gegenüber 86 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Damit lag der Auftragsbestand zum Quartalsende 28 Prozent über dem Jahresanfang.

CEO Michel Denis sagt: „In einem verschlechterten Umfeld verzeichnet die Aktivität im ersten Halbjahr 2025 einen Rückgang im Vergleich zum besonders dynamischen ersten Halbjahr 2024, was unseren Erwartungen entspricht. Das Auftragsvolumen steigt jedoch ebenso wie unsere Marktanteile. Dies spiegelt das Engagement unserer Teams wider, unser Angebot zu erweitern und die Bedürfnisse unserer Kunden besser zu erfüllen. Diese Dynamik ist insbesondere in Europa spürbar und wird durch sinkende Zinsen und Inflation vorangetrieben.“

Denis weiter: „Unser Auftragsbestand umfasst rund sechs Monate Aktivität und ist damit an die Bedürfnisse unserer Kunden angepasst. Er lässt uns bereits heute eine Verbesserung der Performance in der zweiten Jahreshälfte erwarten. In diesem verschlechterten Umfeld hat die Gruppe ihre Position in den meisten Regionen gestärkt. Der erwartete Umsatzrückgang im ersten Halbjahr ist insbesondere bei Vermietunternehmen spürbar. Die finanzielle Entwicklung des Halbjahres wurde durch den Rückgang der Aktivität und den zunehmenden Druck auf die Verkaufspreise beeinträchtigt. So liegt der wiederkehrende Betriebsgewinn bei 5,1 Prozent des Umsatzes und damit unter dem Rekordniveau des ersten Halbjahres 2024. Der Konzern reduziert weiterhin seine Lagerbestände und seine Nettoverschuldung um 71 Millionen Euro. Ende Juni beliefen sie sich auf 299 Millionen Euro.“

„Wir sind überzeugt, den Rückgang der Aktivitäten im ersten Halbjahr im zweiten Halbjahr ausgleichen zu können und so für 2025 einen stabilen Umsatz im Vergleich zu 2024 zu erzielen. Der wiederkehrende Betriebsgewinn wird voraussichtlich bei rund 5,5 Prozent liegen. Die Ankündigung der US-Zölle könnte jedoch zu erheblichen, schwer vorhersehbaren Marktveränderungen führen.“

„Im Rahmen unserer Strategie zur Umstellung auf nachhaltigere Umschlaglösungen treibt der Konzern die Elektrifizierung seines Angebots aktiv voran und liefert erste vollelektrische Teleskoplader für die Baubranche aus. Diese sind mit Batterien ausgestattet, die von der 2023 erworbenen Tochtergesellschaft easyLi selbst entwickelt wurden“, erklärt der Firmenchef.

„Darüber hinaus haben wir im Juli eine Vereinbarung mit unserem langjährigen Partner Hangcha zur Gründung eines Joint Ventures mit Sitz in Le Mans, Frankreich, unterzeichnet, das sich der Herstellung und dem Vertrieb von Lithium-Ionen-Batterien für Industriefahrzeuge widmet.“


Vertikal Kommentar

Dieses Ergebnis ist für Manitou nicht unerwartet, dennoch ist es ermutigend, einen so starken Anstieg der Auftragseingänge in den letzten drei Monaten zu verzeichnen, ähnlich wie bei anderen Unternehmen. Manitou und andere Unternehmen sehen sich mit starker neuer Konkurrenz konfrontiert, während gleichzeitig ein Technologiewandel stattfindet, sowohl bei Hubarbeitsbühnen als auch jetzt bei Teleskopladern, da die Märkte in einen ihrer periodischen Umbrüche einzutreten scheinen.

Die Geschichte zeigt, dass sich in Zeiten wie diesen Schnelligkeit, Innovation und Anpassungsfähigkeit sowie Investitionen in Mitarbeiter, Marketing und Produktion auszahlen. Manitous Eigentümerstruktur und die relativ geringe Verschuldung könnten dem Unternehmen sehr gute Karten bieten. Es muss sie nur gut ausspielen – was schwieriger sein kann, als es scheint.

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