08.10.2025

Erwischt!

Die Firma Schmid hat ihren Sitz Haimhausen bei München, von dort sind es nicht mal 200 Kilometer bis zur deutsch-österreichischen Grenze. Das machten sich Kriminelle zunutze, die einen Anhängerkran des Vermietunternehmens von einer Baustelle in München stahlen.

„Dass auch schwere Maschinen vor Diebstahl nicht sicher sind, mussten wir kürzlich selbst erleben. Ein Anhänger-Minikran mit stolzen neun Metern Länge verschwand spurlos von einer Baustelle in München“, berichtet Geschäftsführer Philipp Schmid. Wobei – spurlos stimmt nicht so ganz. Kurz darauf taucht das gestohlene Fahrzeug wieder auf – und zwar kurz vor der serbischen Grenze. Dafür mussten die Diebe erstmal ganz Österreich und ganz Ungarn durchqueren, alles in allem knapp 900 Kilometer.

„Die überraschende Wendung: Die ungarische Grenzpolizei stoppte das Fahrzeug kurz vor der serbischen Grenze“, fährt Schmid fort. Doch damit war der Klaas-Kran längst nicht wieder transportbereit, geschweige denn zurück in der Heimat. Denn zunächst mussten verschiedene bürokratische Hürden überwunden werden.
Anhängerkran Klaas K350e mit entfernten Schmid-Schriftzügen in Ungarn

Die Rückholung gestaltete sich Schmid zufolge alles andere als einfach. Der erste Kontaktversuch mit den Behörden auf Englisch verlief ergebnislos. „Schließlich erfuhren wir, dass ein notariell beglaubigter Eigentumsnachweis in englischer Sprache erforderlich sei“, sagt Philipp Schmid. „Eine ungewöhnliche Hürde – offenbar auch für einige Notariate. Doch nach einigem Hin und Her erhielten wir das nötige Dokument und konnten endlich starten.“

„Die Fahrt führte uns rund 850 Kilometer bis hinter Budapest – ein Abstecher in die ungarische Hauptstadt durfte dabei natürlich nicht fehlen. Vor Ort verlief die Übergabe überraschend unkompliziert. Mit dem gesicherten Kran im Schlepptau traten wir schließlich die Heimreise an – mit ganzen 80 km/h“, so Schmid.

Seine Lehre aus dieser Geschichte – quasi für alle: immer zwei Tracker einsetzen, einen leicht auffindbaren und einen gut versteckten. „Denn solche Fälle sind leider keine Ausnahme. Wer seine Maschinen gut schützt, erspart sich viel Ärger“, resümiert der Firmenchef.

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