16.10.2025

Raffinierter Einsatz

Einsatzprobe bestanden: Mammoets Schwerlastkran Focus 30 mit 2.500 Tonnen Tragkraft musste in der Fawley-Raffinerie von Exxon Mobil in Großbritannien einen 356 Tonnen schweren Reaktorkopf wechseln.

Schwerlasthübe auf engstem Raum: Bereits im Jahr 2006 meisterte Mammoet den Austausch eines Regenerators am selben Standort. Zum Einsatz kam der Ringkran PT50, der ein deutlich höheres Lastmoment und eine geringere Stellfläche als damals handelsübliche Raupenkrane aufwies. Trotzdem musste der Ausleger damals sorgfältig über stromführenden Rohrleitungen montiert werden, da für den Aufbau am Boden nicht genügend Platz vorhanden war.
Wenig Platz vor Ort

Knapp 20 Jahre später, die Baustelle bietet mittlerweile noch weniger Platz als damals, schlugen die Ingenieure von Mammoet den Einsatz des Focus30 vor. Der Kran, der sich selbst aufbaut, wurde speziell für Schwerlasthubarbeiten in Anlagen mit komplexer Infrastruktur und begrenztem Platzangebot entwickelt.

Dieser Heavy-Duty-Sockelkran verfügt über einen Ausleger, der vertikal statt horizontal in Abschnitten aufgebaut wird. Jeder Auslegerabschnitt wird wie eine Hebekartusche eingesetzt und anschließend angehoben, um Platz für den darunterliegenden Abschnitt zu schaffen. Errichtet wurde der Sockelkran auf einer Grundfläche von nur 34 x 42 Metern.
Der Focus30 in Aktion bei Exxon Mobil

In der Planungsphase führten die Ingenieure von Mammoet einen vollständigen 3D-Scan des Raffineriereaktors durch und erstellten mithilfe der hauseigenen Planungssoftware Move3D eine Visualisierung des Projekts, um zu zeigen, wie der Sockelkran auf der Baustelle positioniert und eingesetzt werden würde. So konnten mögliche Konflikte auf der stark befahrenen Baustelle identifiziert werden.

Mammoet entwickelte einen speziellen Hebebalken, der durch die obere Düse des Reaktorkopfes eingeführt und an dessen Innenseite festgeklemmt werden konnte. Der Hebebalken verfügte über zwei große Hebeplatten, die den Reaktorkopf von der Innenseite des Plenums aus trugen. Diese Methode garantierte einen sicheren Halt des Reaktorkopfes beim Anheben.

Der Focus30 war mit einem teilbaren Superlift-Gegengewichtstray aus 900-Tonnen- und 400-Tonnen-Sektionen ausgestattet, die den Ballasttransport schnell und einfach ermöglichte und gleichzeitig dafür sorgte, dass der Kran nicht mit der Last über stromführende Rohrbrücken schwenken musste.

Der Schwerlastkran verfügt über ein Lastmoment von 30.000 mt, benötigt aber nur ein Sechstel der Grundfläche im Vergleich zu derzeit handelsüblichen Raupenkranen mit vergleichbarer Tragkraft.
Beim Heben des Reaktorkopfes

Vertriebsleiter Koen Totté erklärt: „Die Montage des Krans dauert etwa drei bis vier Wochen. Zum Vergleich: Ein Schwerlast-Raupenkran hätte etwa fünf Wochen gebraucht. Außerdem hätten wir den Ausleger über dem Rohrträger aufbauen müssen, was sehr zeitaufwändig gewesen wäre und aufgrund der Arbeiten in etwa zehn Metern Höhe über der laufenden Anlage ein zusätzliches Risiko bedeutet hätte.“

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