06.11.2025

Kein leichtes Quartal

Hiab leidet unter Handelshemmnissen: Der Hersteller von Ladekranen und Materialumschlaggeräten Hiab, der mittlerweile – wieder – ein eigenständiges Unternehmen ist, hat seine Ergebnisse für das dritte Quartal veröffentlicht. Klare Tendenz: nach unten, Umsatz und Gewinn sind weiterhin rückläufig, aber die Umsätze im Servicegeschäft hingegen steigen.

Januar bis September 2025
Der Umsatz für die ersten neun Monate bis Ende September betrug 1,16 Milliarden Euro und sank damit um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dieser setzte sich wie folgt zusammen:
Neugeräte:: 808 Millionen Euro, -9 %
Service: 352 Millionen Euro, +2 %
Gesamt: 1,16 Milliarden Euro, -6 %

Der Auftragseingang stieg um ein Prozent auf 1,1 Milliarden Euro, der Auftragsbestand lag jedoch weiterhin um 12 Prozent niedriger bei 557 Millionen Euro und setzte sich wie folgt zusammen:
Neugeräte: 500 Millionen Euro, -9 %
Service: 57 Millionen Euro, +2 %
Auftragsvolumen gesamt: 557 Millionen Euro

Der Gewinn vor Steuern für die ersten neun Monate sank um sieben Prozent auf 161,8 Millionen Euro.


Drittes Quartal

Das dritte Quartal zeigt steiler nach unten, mit zweistelligem Rückgang: Die Umsätze in Q3 belaufen sich auf 346 Millionen Euro, das sind 11 Prozent weniger als im Vorjahresvergleichsquartal. Positiv: Beim Serviceumsatz ging es weiter bergauf mit einem Plus von 4 Prozent.

Diese setzten sich wie folgt zusammen:
Neugeräte: 230 Millionen Euro, -17 %
Service: 116 Millionen Euro, +4 %
Gesamt: 346 Millionen Euro, -11 %

Der Auftragseingang ging um drei Prozent auf 351 Millionen Euro zurück. Der Gewinn vor Steuern rutschte im dritten Quartal um 24 Prozent auf 389,7 Millionen Euro in den Keller.

CEO Scott Phillips erklärt: „Die erhöhte Marktunsicherheit infolge der verschärften Handelsspannungen hat unser Geschäft negativ beeinflusst. Besonders deutlich wurden die Auswirkungen auf dem US-Markt, wo sowohl unsere Aufträge als auch unsere Umsätze zurückgingen. Infolgedessen sank unsere vergleichbare operative Gewinnmarge auf 11,4 Prozent. Positiv zu vermerken ist jedoch, dass wir weiterhin einen starken Cashflow generiert haben. Zudem haben wir im Laufe des Quartals den Verkauf von MacGregor abgeschlossen.“

„Unser Dienstleistungsgeschäft wuchs weiter und trug im Quartal 34 Prozent zum Umsatz bei. Der Cashflow blieb stark, und unser operativer Cashflow vor Finanzaufwendungen und Steuern belief sich auf 69 Millionen Euro. Wir streben weitere Effizienzsteigerungen an, um der Marktsituation gerecht zu werden.“

Philipps fährt fort: „Wir agieren in einem attraktiven Markt mit hervorragenden langfristigen Wachstumsaussichten. Unser Ziel ist ein jährliches Wachstum von über sieben Prozent über den gesamten Konjunkturzyklus hinweg. Wie die Entwicklung des Auftragsbestands zeigt, steht die Branche derzeit jedoch vor Herausforderungen. Diesen begegnen wir mit der Planung eines Programms, das darauf abzielt, die Kosten bis 2026 im Vergleich zu 2025 um rund 20 Millionen Euro zu senken. Gleichzeitig investieren wir weiterhin in Wachstum und priorisieren unsere strategischen Schwerpunkte in den Schlüsselsegmenten Nordamerika, Dienstleistungen, Business Excellence und M&A. Der Verkauf von MacGregor hat zudem zu einer sehr starken Bilanzposition geführt.“

Er resümiert: „Der Auftragseingang blieb in einem unsicheren Marktumfeld stabil und ging leicht auf 351 Millionen Euro zurück. Er spiegelte die anhaltend zögerliche Entscheidungsfindung unserer US-amerikanischen Kunden wider. In der EMEA-Region stieg der Auftragseingang, was teilweise auf das Geschäft mit Verteidigungslogistik und einen Großauftrag aus dem Windenergiesektor zurückzuführen ist. Auch im asiatisch-pazifischen Raum legte der Auftragseingang zu.“


Vertikal Kommentar

Ein weiterer schwacher Quartalsbericht von Hiab, obwohl das Servicegeschäft weiter zulegt und mittlerweile über 30 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht, was für die Zukunft vielversprechend ist.

Vor einem Jahr waren die Zahlen von Hiab besser – oder zumindest weniger schlecht – als die des Hauptkonkurrenten Palfinger. Dieses Jahr schneidet Palfinger jedoch besser ab als Hiab.

Beide Unternehmen wurden von der Konjunkturflaute und anderen Herausforderungen auf dem US-Markt stark getroffen. Wir erwarten für das vierte Quartal in etwa ähnliche Zahlen, aber das wird sich ändern … und Hiab ist dank einer soliden Bilanz und seines wachsenden Servicegeschäfts gut positioniert, um auf lange Sicht davon zu profitieren.

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