12.08.2008

Tognum dreht an Preisschraube

Im letzten Satz der fünf Seiten langen Tognum-Pressemitteilung schlummert eine kleine Zeitbombe. Da heißt es: „Ferner wird Tognum ab Januar 2009 die Listenpreise im Motorenbereich für den Euroraum im Durchschnitt um vier Prozent und im US-Dollarraum um durchschnittlich sieben Prozent anheben.“ Damit dürften viele Maschinen teurer in der Anschaffung werden.

Dabei steht die Tognum-Gruppe alles andere als schlecht da, wie die Halbjahreszahlen belegen. Der Auftragseingang steigt auf rund 1,65 Milliarden Euro (plus drei Prozent), der Umsatz auf über 1,5 Milliarden Euro (plus 14 Prozent), das bereinigte EBIT liegt leicht niedriger bei 200 Millionen Euro (1. Halbjahr 07: 207 Millionen Euro) und das bereinigte Konzernergebnis konnte auf 133 Millionen Euro (plus 28 Prozent) gesteigert werden. Ohne die negativen Währungseffekte hätten die Zahlen noch rosiger ausgesehen.

„Unser breites Anwendungsportfolio und unsere regional ausgewogene Umsatzverteilung führen auch 2008 zu voll ausgelasteten Kapazitäten“, erklärt Volker Heuer, Vorstandsvorsitzender der Tognum AG. „Dies zeigt, dass unser Geschäftsmodell auch in einem schwierigeren wirtschaftlichen Umfeld funktioniert,“ ist der Manager überzeugt.

„Wir haben die Weichen für das weitere Wachstum in den kommenden Jahren gestellt: Zum Beispiel planen wir, Ende 2009 erstmals mit der Teilefertigung in den USA zu beginnen“, sagt Volker Heuer. Dieser Ausbau der US-Aktivitäten ist Bestandteil einer globalen Produktionsneuordnung.“

Die Tognum-Gruppe mit ihren beiden Geschäftsbereichen „Engines“ und „Onsite Energy & Components“ gehört zu den weltweit führenden Anbietern von Motoren, Antriebssystemen und dezentralen Energieanlagen. Basis hierfür sind Dieselmotoren bis 9.100 Kilowatt (kW), Gasmotoren bis 2.000 kW, Brennstoffzellen bis 363 kW und Gasturbinen bis 45.000 kW.

Tognum erzielte im Geschäftsjahr 2007 einen Umsatz von über 2,8 Mrd. Euro und
beschäftigt rund 8.600 Mitarbeiter.