31.03.2009

Rösler Minidat stellt Insolvenzantrag

Klaus-Dieter Rösler, Geschäftsführer der Rösler Minidat GmbH, hat seinen Kunden folgende Mitteilung zugesandt:

„Da das bisherige Finanzierungsmodell der Rösler Minidat GmbH in Frage gestellt ist, musste heute (Freitag, 27.03.3009) über das Vermögen der Gesellschaft wegen drohender Insolvenz ein Insolvenzantrag gestellt werden.

Die Belieferung und Betreuung der Kunden ist jedoch gesichert und kann künftig ohne Einschränkung auch durch die Rösler Software-Technik GmbH erfolgen. Diese steht für Ihre Fragen jederzeit zur Verfügung.“

Am Mittwoch, den 01. April soll seitens des Gerichts ein Insolvenzverwalter bestimmt werden, bestätigt Klaus-Dieter Rösler gegenüber Vertikal.Net. Dies war insofern abzusehen, als der Investor Leonardo Venture bereits im Jahresabschluss 2007 die Beteiligung an Rösler Minidat abgeschrieben hat. „Bei der Rösler Minidat GmbH hat die Überprüfung der Beteiligung ergeben, dass diese als reine Vertriebsgesellschaft keine entsprechende Werthaltigkeit aufweist“, schrieb Leonardo im Quartalsbericht im Dezember 2008.

Hintergrund des Ganzen sind offenbar auch Unstimmigkeiten bei Leonardo Venture GmbH & Co. KGaA mit Sitz in Mannheim. Die alte Geschäftsführung von Leonardo Venture hat offenbar vollends versagt. Das Unternehmen hat am 24. März eine Schadensersatzklage gegen die ehemalige Komplementärin Leonardo Venture Capital GmbH und deren frühere Geschäftsführer Prof. Dr. Köglmayr und Prof. Dr. Wupperfeld sowie den aktuellen Geschäftsführer Herrn Koop beim Landgericht Mannheim eingereicht. Köglmayr und Wupperfeld waren im August 2008 zurückgetreten.

„Die Schadensersatzklage ist die Folge von diversen Pflichtverletzungen der Geschäftsführung der Komplementärin, die der Aufsichtsrat der Leonardo Venture GmbH & Co. KGaA im Laufe des Geschäftsjahres 2008 aufgedeckt hat,“ teilt das Unternehmen mit. Es beziffert die vorläufig festgestellte Schadenshöhe auf rund fünf Millionen Euro.

Bei Röslers Firmen sind derzeit keine personellen Änderungen geplant.