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24.07.2012

Alter Kran, kein Plan

Er ist eines der Wahrzeichen der Landeshauptstadt: der Saarkran. Ursprünglich aus dem Jahr 1762, handelt es sich bei dem heutigen Exemplar im Zentrum Saarbrückens um eine junge Rekonstruktion aus den Jahren 1989/90. Doch nun geht es um die nackte Kran-Existenz.
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Der alte Saarkran


Zum Aufbau des Saarkrans informiert Wikipedia wie folgt: „Das Kranhaus ist ein achteckiger Holzbau auf einem siebenlagigen Sandsteinsockel, dessen oberste Schicht hervorkragt. Er ist der einzige erhaltene bzw. rekonstruierte Lastkran seiner Art mit achtseitigem Kranhaus, von denen es in früheren Jahrhunderten mehrere gab (z. B. der steinerne barocke Rheinkran in St. Goar aus dem späten 16. Jahrhundert (bis 1866), der Koblenzer Kran (Kranhaus erhalten), die beiden Frankfurter Mainkräne). [...] An der Auslegerspitze mit der festen Rolle sitzt als seltene Besonderheit ein vergoldeter Adler mit gespreizten Schwingen.“

1761/62 ließ der damalige Landesfürst Wilhelm Heinrich von Saarbrücken-Nassau den Nachbau eines barocken Hafenkrans von Friedrich Joachim Stengel errichten, funktional ein landgestützter Tretlastkran. Bis 1852 war der Kran in Betrieb. 90 Jahre lang. genau 250 Jahre nach seiner Inbetriebnahme geht es dem historischen Exemplar nun an den Kragen, äh Ausleger.
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So sah der Saarkran im 18. Jahrhundert aus


Die Stadt Saarbrücken hatte den Kranausleger kürzlich abgebaut aufgrund von Materialschäden am Ausleger. Dies wurde während einer Routine-Untersuchung festgestellt. Als man den Kran vor rund 20 Jahren wieder aufbaute, verwendete man aus Kostengründen billiges Kiefernholz und nicht, wie im Original, Eiche. Das macht sich nicht erst jetzt bemerkbar, sondern bereits 2001 mussten Teile der Hölzer ausgetauscht werden, also nach knapp zehn Jahren.

Ein Gutachter hat nun festgestellt, dass der Saarkran Mängel aufweise: Fäule an den Auslegerzangen und im daran angrenzenden Bereich. Darum wurde der Ausleger flugs demontiert. Nur – wie soll es weitergehen? Die Stadt hat, wie so gut wie alle Städte in Deutschland, kein Geld. Schon 2000 hat der Stadtrat beschlossen, dass für künftige Sanierungen kein Geld aus der Stadtkasse aufgewendet werden darf. Damit ist die Zukunft des Bauwerks ungewiss. Bis zum Herbst will die Stadt eine Schätzung zu den voraussichtlichen Sanierungskosten vorlegen, danach wird weiter diskutiert.

Wie dies zu stemmen ist, zeigt eine Aktion aus den späten 80er Jahren, als der Kran, lange in Vergessenheit geraten, wieder rekonstruiert worden ist. Damals wurde er allein durch Spendengelder wieder aufgebaut, und zwar auf dem ursprünglichen Fundamen .

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