21.08.2006
Viel weniger Arbeitsunfälle
Im Jahr 2005 wurden insgesamt 123647 Arbeitsunfälle registriert, das sind 15293 weniger als ein Jahr zuvor. Noch imposanter nehmen sich die Zahlen im Vergleich mit den Daten von vor zehn Jahren aus: Um sage und schreibe 211000 gingen die Unfallzahlen laut BG BAU gegenüber 1996 zurück. Erklärt wird dies vor allem mit dem gestiegenen Bewusstsein für das Thema und gezielten Aktivitäten zur Prävention, wie die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) in Berlin mitteilte.
Betrachtet man die Quote der Arbeitsunfälle (je 1000 Vollarbeiter), so erhält man ein reales Bild, das von konjunkturell bedingten Schwankungen bereinigt ist. Die Quote verringerte sich 2005 gegenüber dem Vorjahr um 4,75 Prozent. 113 tödliche Arbeitsunfälle verzeichnete die Bauwirtschaft im vergangenen Jahr, rund ein Viertel weniger als 2004. Bezogen auf die Unfallquote ereigneten sich auf Baustellen 33 Prozent weniger tödliche Arbeitsunfälle als vor zehn Jahren.
Hauptursache für schwere Unfälle seien "vor allem Abstürze von Gerüsten, Dächern und Leitern sowie Stolper- und Rutschunfälle", wie Jutta Vestring, Mitglied der Geschäftsführung der BG BAU berichtete. Die meisten Unfälle - bezogen auf die Gesamtzahl - geschehen durch den Verlust der Kontrolle über Maschinen, Transportmittel, Fördermittel oder Handwerkzeuge.
Bei den Berufskrankheiten gab es im Jahr 2005 insgesamt 8986 Verdachtsanzeigen, das waren 455 weniger als im Vorjahr und sogar 5562 weniger als ein Jahrzehnt zuvor.
Sinkende Zahlen bei Unfällen und Berufskrankheiten bedeuten weniger menschliches Leid. Zudem ist dies ein Beitrag zur Kostenentlastung der Mitgliedsunternehmen. Von den eingezahlten Mitgliedsbeiträgen fließt der weitaus größte Teil ohnehin wieder an die Versicherten und Unternehmen zurück: So wurden 2005 von der BG BAU gut 70 Prozent der Gesamtaufwendungen als Entschädigungsleistungen für Verletzte und Erkrankte ausgegeben. Acht Prozent der Gesamtaufwendungen gingen in den Bereich der Prävention.
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