22.11.2017
Altfett in den Tank
Deutz gibt sein komplettes TCD-Motorenprogramm der neuesten Generation für den Einsatz alternativer Kraftstoffe frei. Damit werde die CO2-Bilanz von Verbrennungsmotoren nochmals deutlich verbessert und perspektivisch sogar ein CO2-neutraler Betrieb möglich, hofft der Kölner Hersteller.
In niedrigen Leistungsbereichen ist der alleinige Einsatz von Elektromotoren bereits heute sinnvoll möglich – in mittleren und schweren Anwendungen wie Baumaschinen oder Traktoren sei der Verbrennungsmotor als Hauptantriebsquelle jedoch bis auf weiteres nicht ersetzbar, so Deutz.
Während die Elektrifizierung hier im Hybrid-Verbund die Effizienz verbessern kann und ein Downsizing des Motors ermöglicht, besteht bei der
Wahl des Kraftstoffs noch erhebliches Potenzial, den klassischen Verbrenner umweltfreundlich zu betreiben, argumentiert der Motorenhersteller.
Bitte registrieren Sie sich, um alle Bilder zu sehen
Deutz TCD 6.1
Deutz gibt jetzt die Baureihen TCD 2.9 / 3.6 / 4.1 / 6.1 / 7.8 / 12.0 / 16.0 in der aktuellen EU Stufe IV / US Tier 4 sowie
alle älteren Deutz-Motoren ohne Abgasnachbehandlung für den Einsatz von sogenannten paraffinischen Dieselkraftstoffen und Biodiesel bzw. Biodiesel-Blends frei. Paraffinische Dieselkraftstoffe umfassen eine große Bandbreite verschiedener Produkte. Aktuell werden vor allem sogenannte HVOs (
Hydrogenated Vegetable Oil) großtechnisch aus
nachhaltigen Pflanzenölen und Gebrauchtfetten erzeugt.
Perspektivisch werden zudem E-Fuels Teil des Spektrums, die auf Basis von regenerativem Strom einen klimafreundlichen, CO2-neutralen Motorenbetrieb ermöglichen. Das Prinzip hierbei ist, dass bei der Erzeugung die gleiche Menge CO2 gebunden wird wie beim Verbrennungsvorgang emittiert wird. Der so erzeugte
synthetische Dieselkraftstoff ist aufgrund seiner chemischen Beschaffenheit mit fossilem Diesel in jedem Verhältnis misch- und einsetzbar.
Neben dem Umweltvorteil profitieren Endkunden beim Einsatz alternativer Kraftstoffe außerdem von regional unterschiedlichen Steuervorteilen. So gilt beispielsweise eine Steuerbefreiung für Biodiesel in der Landwirtschaft in Deutschland und Österreich, was die Gesamtbetriebskosten reduziert.
Entwicklungschef
Dr. Markus Schwaderlapp erklärt: „Der Einsatz alternativer Kraftstoffe ist für uns als Motorenhersteller ein wichtiger Baustein im Mix unserer innovativen Antriebssysteme. Vor dem Hintergrund von E-Fuels sehen wir für den Verbrennungsmotor auch zukünftig ein hohes Potenzial als CO2-neutraler Antrieb.“
Die Kraftstofffreigabe erfolgte im Rahmen des technischen Rundschreibens „Kraftstoffe 0199-99-01218/4“.
Kommentare