11.11.2019
Tadano mit starkem ersten Halbjahr
Tadano hat seine Halbjahresergebnisse für Ende September bekannt gegeben – mit starken Verbesserungen bei Umsatz und Gewinn. In den Ergebnissen ist diesmal erstmals Demag enthalten, das Anfang August zum Konzern dazugestoßen ist.
Der Gesamtumsatz für die sechs Monate betrug 100,3 Milliarden Yen (835 Millionen Euro) und lag damit 22 Prozent über dem des Vorjahreszeitraums. Der Gewinn vor Steuern für den Berichtszeitraum lag mit 7,74 Milliarden Yen (64,4 Millionen Euro) fast 37 Prozent über dem Vorjahreswert.
Die
Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:
– der Umsatz mit Mobilkranen stieg um 32,3 Prozent auf 64,2 Milliarden Yen (534 Millionen Euro)
– der Umsatz mit Ladekrane erreichte 11,3 Milliarden Yen (94 Millionen Euro), ein Zuwachs von 17,3 Prozent
– bei Hubarbeitsbühnen lag der Umsatz mit 9,51 Milliarden Yen (79 Millionen Euro) nur 3,3 Prozent höher.
– die übrigen Erlöse, hauptsächlich Ersatzteile, Dienstleistungen und Gebrauchtgeräte, legten um 2,6 Prozent auf 15,3 Milliarden Yen (127,3 Millionen Euro) zu.
Betrachtet man den Umsatz mit neuen Mobilkranen, die knapp zwei Drittel – exakt 64 Prozent – des Gesamtumsatzes ausmachen, so beträgt der Umsatz in Japan 25 Milliarden Yen (208 Millionen Euro), ein Plus von knapp 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während sich die Exportverkäufe um satte 28,2 Prozent auf 39,2 Milliarden Yen (326,3 Millionen Euro) verbessert haben.
Geografisch verteilt sich der Umsatz so:
Europa verzeichnete einen Rückgang von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,6 Milliarden Yen (71,6 Millionen Euro), während der Umsatz in Nordamerika um 40 Prozent auf 21 Milliarden Yen (knapp 175 Millionen Euro) angestiegen ist, was zum Teil auf den Vergleich mit einem schwachen ersten Vorjahreshalbjahr zurückzuführen ist. Der Umsatz in Südamerika hat sich mehr als verdoppelt auf 1,3 Milliarden Yen (10,8 Millionen Euro), der Umsatz in Asien verbesserte sich um neun Prozent auf 6,7 Milliarden Yen (55,77 Millionen Euro), der Mittlere Osten stieg um 20 Prozent auf 3,1 Milliarden Yen (25,8 Millionen Euro), während andere Regionen um 33 Prozent auf 5,4 Milliarden Yen (45 Millionen Euro) zulegen konnten.
Das Unternehmen prognostiziert nun für das Gesamtjahr, das bis Ende März 2020 läuft, einen um 21 Prozent höheren Umsatz in Höhe von 228 Milliarden Yen (1,9 Milliarden Euro), wobei Tadano 201 Milliarden Yen (1,67 Milliarden Euro) beisteuern und Demag 27,3 Milliarden Yen (227 Millionen Euro). Das Unternehmen erwartet jedoch, dass der Vorsteuergewinn vor Sondereinflüssen um 35 Prozent auf 10 Milliarden Yen (83,2 Millionen Dollar) sinken wird.
Insgesamt erwartet die Konzernleitung, dass der Umsatz mit Mobilkranen um 30 Prozent über dem Vorjahr liegen wird, wobei der Umsatz mit Ladekranen um 1,6 Prozent und der mit Hubarbeitsbühnen trotz der Verbesserung im ersten Halbjahr um fast acht Prozent sinken wird. Die sonstigen Erlöse werden voraussichtlich um 16 Prozent steigen.
Betrachtet man die Prognosen für den Absatz von Mobilkranen für das Gesamtjahr, so werden die japanischen Lieferungen voraussichtlich um 14 Prozent höher ausfallen als im Vorjahr, und zwar mit 48,4 Milliarden Yen (403 Millionen Euro), die fast ausschließlich aus Tadano-Kranen zusammensetzen, während die Exporte um 39 Prozent auf 104,7 Milliarden Yen (871,5 Millionen Euro) steigen dürften, wovon Tadano den Löwenanteil beisteuern wird mit voraussichtlich 82,85 Milliarden Yen (690 Millionen Euro) und 21,8 Milliarden Yen (181,5 Millionen Euro) auf Demag entfallen.
Vertikal Kommentar
Dies ist ein interessanter Geschäftsbericht, obwohl es noch zu früh ist, um genau zu beurteilen, wie die Demag-Integration verläuft, die zu diesem Zeitpunkt gerade mal zwei Monate Umsatz zum Unternehmensergebnis beitrug und bis Ende März acht Monate zu den Gesamtjahreszahlen beitragen wird. Auch wenn der Absatz von Demag-Kranen gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgehen könnte – auch wenn dies von außen schwer zu bestimmen ist –, wäre das kaum überraschend.
Die Jahresprognosen von Tadano deuten darauf hin, dass die Integration von Demag nicht so schlimm ausfallen wird wie von manchen befürchtet, vielleicht weil das Unternehmen bisher eine solide Strategie verfolgt hat, die auf den Markt ausgerichtet ist und damit beginnt, die Supportmitarbeiter übergreifend auszubilden, um den Kundenservice für beide Marken zu verbessern, während gleichzeitig alle Gewinne aus dem Austausch von Einkaufsinformationen und Ähnlichem berücksichtigt werden.
Das Unternehmen hat Ende letzten Monats ein großes Strategiemeeting abgehalten, um die Zukunftspläne zu erörtern. Was dabei herauskommt, wird für die mittel- bis langfristige Entwicklung der Firmengruppe als Ganzes entscheidend sein.
Tadano könnte einen stetigen Ansatz für den Zusammenschluss und die Integration verfolgen und sich auf die vielen potenziellen Vorteile konzentrieren wie zum Beispiel die Erweiterung der Vertriebsabdeckung für jede Marke, indem jeder Markt individuell behandelt wird – und nicht mit einer global gültigen dogmatischen Firmenpolitik. So kann es der Versuchung aus dem Weg gehen, von reinen Buchhaltern geführt zu werden, und Maßnahmen zur schnellen Kostensenkung vorantreiben, die sich wahrscheinlich negativ auf das Kundenerlebnis auswirken.
So könnte dieser Deal alles in allem gut verlaufen. Es wird sicherlich Herausforderungen geben – zum Teil große –, aber wenn Tadano seine langfristige strategische Ausrichtung beibehält, könnte die Demag-Akquisition doch eine der besten sein.
Aber in diesem Absatz stehen viele „Wenn und Aber“! Es ist noch sehr früh, um zu urteilen, aber dies ist sicherlich ein guter Anfang.
Kommentare