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05.11.2020

Wacker Neuson leidet unter Corona

Zwischen Kurzarbeit und Wertberichtigungen: Der Bau- und Kompaktmaschinenhersteller Wacker Neuson hat die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auch im dritten Quartal 2020 deutlich zu spüren bekommen. Die Gruppe erzielte einen Umsatz von 390,8 Millionen Euro, was einem Rückgang von 16,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In den ersten neun Monaten des Jahres belief sich der Umsatz auf 1.187,5 Millionen Euro, ein Minus von 16,4 Prozent.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging im dritten Quartal um knapp 45 Prozent auf 22,8 Millionen Euro zurück. Deutlich geringere Werksauslastungen sowie Wertberichtigungen trugen ein Übriges dazu bei. Auch im dritten Quartal griff der Konzern auf verschiedene Modelle der Kurzarbeit zurück, wobei das Ausmaß deutlich unter dem des zweiten Quartals gelegen habe, heißt es.

„Im dritten Quartal mussten wir aufgrund der Corona-Pandemie erneut deutliche Umsatzeinbußen hinnehmen, auch wenn diese nicht mehr so stark ausfielen wie noch im zweiten Quartal. Allerdings sehen wir in unserer Branche durchaus auch positive Veränderungen, die durch die neue Situation angestoßen oder beschleunigt wurden. Insbesondere was Digitalisierung und Elektromobilität angeht, sind unsere Kunden in der Krise deutlich offener geworden,“ erläutert Martin Lehner, Vorstandschef der Firmengruppe.

In Europa lag der Umsatz im dritten Quartal mit 310 Millionen Euro um 8,2 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Hier halfen die guten Geschäfte in der DACH-Region – auf Vorjahresniveau – dabei, die Zahlen halbwegs stabil zu halten. Während der Umsatz in vielen Ländern außerhalb Mitteleuropas zweistellig zurückging, konnte Wacker in England zulegen. Bei den landwirtschaftlichen Maschinen der Konzernmarken Weidemann und Kramer musste die Gruppe einen Umsatzrückgang von insgesamt 12,2 Prozent auf 63,9 Millionen Euro hinnehmen.

In der Region Amerikas, hart gebeutelt von der Pandemie, brach der Umsatz im dritten Quartal um 43 Prozent auf 65,9 Millionen Euro ein. Viele Vermieter, Händler und Großkunden dort hätten sich mit Investitionen sehr zurückgehalten, so der Konzern. Nach der Schließung des US-Werks im April konnten erste Teile der Produktion erst gegen Ende des dritten Quartals wieder hochgefahren werden. In Asien blieb der Umsatz unverändert, weil es zum einen zweistellige Zuwächse (China) und zum anderen Umsatzhalbierungen (Südostasien) gab.

Entsprechend fällt der Ausblick aus: Er fällt aus – zumindest, wenn man konkrete Zahlen erwartet, und sei es nur für dieses Jahr, das ja schon so gut wie gelaufen ist. Im Wirtschaftsdeutsch des Konzerns klingt das so: „Eine Quantifizierung des Ausblicks für das Gesamtjahr 2020 ist weiterhin nicht möglich“ – angesichts wieder stark wachsender Infektionszahlen und verschärfter Einschränkungen von institutioneller Seite. Daher erwarten die Verantwortlichen für das Gesamtjahr 2020 bei Umsatz und EBIT-Marge Werte, die deutlich unter denen des Vorjahres liegen. 2019 lag der Umsatz bei 1,9 Milliarden Euro, die EBIT-Marge betrug 8,1 Prozent.

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