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16.03.2021

Im Wasser gebaut

Frischauf in Fryslân: In der niederländischen Provinz Friesland wird derzeit der Offshore-Windpark Fryslân hochgezogen. Er befindet sich nur wenige Kilometer von der Küste und der A7 entfernt im IJsselmeer. Der belgische Krandienstleister Sarens führt die Hübe der insgesamt 89 Gründungspfähle für den Windpark durch.

Dabei setzt er auf einen Demag PC 6800-1 Sockelkran, dessen maximale Traglast laut Hersteller bei 1.250 Tonnen liegt. Der Standplatz des Krans ist alles andere als gewöhnlich: Er thront auf einer Barge auf offenem Wasser. „Da das IJsselmeer sehr seicht ist, mussten wir dazu erst einmal einen speziellen Lastkahn anfertigen, der aufgrund seiner Abmessungen von 62 x 53 Metern entsprechend wenig Tiefgang aufweist. So können wir ausschließen, dass die Arbeitsplattform während eines Hubs am Seegrund aufsetzt“, berichtet Sarens-Projektmanager Mart van Hoorn.

Einen Gittermastraupenkran hätte man darauf kaum aufbauen können. So kam die Pedestalvariante ins Spiel. Allein der Aufbau des Krans auf der – nur scheinbar riesigen, für einen Kran dieser Größenordnung eher sehr kleinen – Plattform musste akribisch ausgetüftelt werden. Zunächst wurde der PC 6800-1 am Ufer vormontiert, anschließend wurden die entsprechend größeren Bauteile auf dem Kahn zusammengesetzt. Insgesamt benötigte die sechsköpfige Montage-Crew gut zehn Tage für den Aufbau. Dazu gehörte auch das Anbringen einer Schutzschicht gegen Salzwasser.

Gerüstet wurde der PC 6800-1 in der Konfiguration SSL/LSL S1 mit 72-Meter-Hauptausleger und einem 40,5 Meter langen Superlift-Mast mit 24 Meter Ausladung. Das Oberwagen-Gegengewicht war mit 250 Tonnen berechnet, das Superlift-Gegengewicht bei einem Radius von 27 Metern mit 360 Tonnen, die auf einem Gegengewichtswagen platziert waren. Zur Aufnahme der Lasten wurde eine doppelzügige Hakenflasche mit neunfacher Einscherung montiert.
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Mit vereinten Kräften: Sheerleg und PC 6800-1


Die bis zu 39 Meter langen und 250 Tonnen schweren Pfähle wurden dabei direkt von einem Transportschiff aufgenommen, mit Hilfe des Sheerleg-Bootes aufgerichtet, an den vorgegebenen Stellen platziert und in den Grund des IJsselmeers gerammt.
„Je nach Wetterlage ist geplant, zwei Fundamentpfähle pro Tag zu setzen, wobei das Anheben und Aufrichten eines Pfahls zwischen 30 und 90 Minuten dauert“, erklärt Mart van Hoorn. Alles in allem wird dieses Projekt daher etwa rund drei Monate andauern.
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Anschließend wird der Pfahl in den Boden gerammt


Eins noch
Wer im Wasser baut, muss auch mit einem rechnen: viel Wind. Heftige Böen machten den Arbeitern auf der Baustelle ganz schön zu schaffen. „Deshalb mussten wir uns für diesen Einsatz seitens des Herstellers von den Vorgaben der zulässigen Windbedingungen für den Kran befreien lassen und diese in Abstimmung mit Demag neu anpassen. Zudem benötigten wir von Demag neu ausgearbeitete Tabellen für die maximalen Traglasten bei größeren Neigungswinkeln von bis zu zwei Grad“, berichtet Hendrik Sanders von der Abteilung Forschung & Entwicklung bei Sarens.

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