30.11.2001
Terex übernimmt Atlas und Schaeff
Der amerikanische Konzern Terex kündigt an, den Kran- und Mobilbaggerhersteller Atlas Weyhausen sowie die Schaeff Gruppe Ende diesen Jahres beziehungsweise Anfang 2002 zu übernehmen. Der Radlader- und Containerwechselsystemhersteller F. Weyhausen mit Sitz in Wildeshausen bleibt weiterhin eigenständig.
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Mit der Übernahme der Schaeff Gruppe findet, laut Verlautbarung der Terex AG, gleichzeitig ein Austausch von Aktien statt. Die bisherigen Inhaber von Schaeff erhalten im Gegenzug rund 15 Prozent Aktienanteile der Terex AG und werden auf diesem Weg größter Einzelaktionär des Konzerns.
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„Wir erwarten, dass dieser Erwerb einen zusätzlichen Jahresumsatz von 400 Millionen Dollar sowie eine Erhöhung des Aktienkurses von 25 bis 30 US-Cent bringen wird, sobald die Kosteneinsparungen Wirkung zeigen werden“, sagt Ronald M. DeFeo, Vorsitzender Geschäftsführer von Terex. Des Weiteren erwartet er Synergien im Vertrieb beider Produktpaletten sowie für andere Terexprodukte, die in Deutschland unterrepräsentiert sind. Damit steht dem Unternehmen ein Netz mit 60 unabhängigen Händlern in einem Gebiet zur Verfügung von dem Terex selbst behauptet, bisher schwach vertreten zu sein. DeFeo schätzt den deutschen Baumaschinenmarkt – innerhalb Europas der Größte – auf rund 2,6 Milliarden Dollar (knapp drei Milliarden Euro), aber Terex verkauft lediglich für etwa 75 Millionen Dollar (rund 85 Millionen Euro) bei einem Gesamtverkaufserlös von 1,8 Milliarden Dollar (gut zwei Milliarden Euro).
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Als einen Grund für die Probleme von Atlas nennt DeFoe in einer Internetkonferenz die hohen Personalkosten von 41 Prozent. Inzwischen wurde mit allen Seiten vereinbart, das 585 Stellen in Deutschland und 705 weltweit gestrichen werden. Inzwischen sind 515 abgebaut worden wodurch bereits jetzt 26 Millionen Dollar (über 29 Millionen Euro) weniger ausgegeben werden. Damit bewegen sich die Personalkosten immer noch bei 27 Prozent, „was nach wie vor hoch ist“ verglichen mit den bei Terex Schnitt von 16 Prozent. Er ergänzt, das Atlas jährlich 3,5 Millionen Dollar (fast vier Millionen Euro) für Beratungshonorare bezahlt hat. Terex hat diese auf Null gekürzt.
Atlas hat fünf und Schaeff neun Fabriken. Über die Zukunft der Standorte in Deutschland gefragt, meint DeFeo: „Zum jetzigen Zeitpunkt behalten wir alle zwölf Fabriken, aber wir überprüfen dies sicherlich in der nächsten Zeit“. Er erkennt Synergiechancen bei den beiden Unternehmen, speziell im Bereich der Zylinderfertigung und Stahlbau.
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Fil Filipov
Nach Terex Einschätzungen hält Atlas derzeit rund zwölf Prozent Marktanteile weltweit bei Ladekranen. Bei geschätzten 30000 verkauften Einheiten weltweit ist Atlas die Nummer 2 in Deutschland und Nummer 1 in England. Das Unternehmen spielt auch eine gewichtige Rolle bei Mobilbaggern und stellt bei der 15-20 Tonnen-Klasse die Nummer 1. Der Name Atlas bleibt weiterhin erhalten.
Die bisherige Umstrukturierungen bei Atlas lagen in den Händen von Steve Filipov. Sein Vater Fil Filipov war der Hauptmotor der Akquisition.
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