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23.07.2013

LTM1750-9.1 entblättert Kölner Dom

In Köln hat ein Liebherr-Mobilkran mit 750 Tonnen Tragkraft am Montag für Furore gesorgt, und das ganz ohne Karneval. Und die von jeher leicht aufgeregten Medien der Domstadt überschlagen sich mit Superlativen bezüglich des Kraneinsatzes. Sicherlich ist es ein spektakulärer Einsatz, eines der beiden rund 25 Tonnen schweren Gerüste in etwa hundert Metern Höhe am Nordturm des Kölner Wahrzeichens mit einem 750-Tonner abzubauen. Keine Frage. Zumal der Domvorplatz nicht belastbar genug war und der LTM1750 so auf dem nebenan gelegenen Bahnhofsvorplatz aufgebaut werden musste.

„Einzig mögliche Standposition des 750-Tonners ist der 100 Meter entfernte Bahnhofsvorplatz. Der Höhenunterschied zwischen Mobilkran
und Gerüst macht eine Masthöhe von 160 Metern erforderlich“, erläutert das beauftragte Kran- und Schwerlastunternehmen die Ausgangslage in einem Flyer zum Dom-Einsatz.
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Wasels LTM1750-9.1 am Kölner Dom


Die Montage des Liebherr-Krans erfolgte in der Nacht von Sonntag auf Montag. Teile des Gerüstes waren bereits am Turm demontiert worden. Der Großkran hat das Alu-Gerüst am Montagvormittag von der Nordseite her am Turm vorbeigehoben, dann über die Seitenschiffe des Baus geschwenkt und schließlich zu Boden gesenkt. In drei Teilen. Mit einem Hilfskran wurde jedes demontierte Element dann in die Horizontale gebracht. Um kurz nach 14 Uhr am Montagnachmittag brandet Jubel auf: Die Zuschauer der Aktion beklatschen das Ende des gelungenen Einsatzes. Sicherlich eine schöne Belohnung für alle Beteiligten, von den Kranführern bis zu den Planern.

Apropos: Wie bei derlei Einsätzen üblich, war auch diesem Job eine wochenlange akribische Vorarbeit und Planung vorausgegangen, vor allem in Sachen Statik und Logistik. Neben den Eckdaten ist an sich interessant, dass man sich für diese Variante entschieden hat.

Hätte man das Gerüst direkt am Turm demontiert, also in rund hundert Metern Höhe, wäre dies sowohl langwierig als auch kostspielig geworden. „Sechs Monate hätte es gebraucht, das Gerüst von Hand abzubauen“, sagte Dombaumeister Dr. Michael Hauck gegenüber Medien. Da war der Kran quasi 180 Mal schneller: mit nur einem Einsatztag. Die Kosten des Kraneinsatzes bezifferte der Dombaumeister auf 50.000 Euro. Und er betont, dass man so auf alle Fälle günstiger gefahren sei.

Ein Video des Einsatzes finden Sie beim WDR und auch beim Kölner Express. Bilder gibt es unter anderem hier.

Hintergrund
Vor gut zehn Jahren, im Jahr 2002, war das Gerüst am Nordturm aufgebaut worden für Sanierungsarbeiten. Auslöser war Steinschlag: Damals war ein drei Meter hohes Element aus 100 Metern herabgestürzt. Nun befindet sich nur noch ein Gerüst am Nordturm des Kölner Doms. Aber das dürfte noch bis über das Jahr 2020 hinaus dort hängen bleiben. Und dann geht es am Südturm weiter...

Der LTM1750-9.1 aus der Flotte des Bergheimer Kran- und Schwerlastlogistikers Wasel (früher Breuer & Wasel) war mit 49,1-Meter-Teleskopausleger plus 91-Meter-Spitze aufgebaut. 204 Tonnen Ballast wurden montiert. Der 9-Achs-Kran hebt seine maximale Last von 750 Tonnen auf einem Radius von drei Metern.

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