20.09.2013
Snorkel geht an Ahern
Snorkel geht an Ahern: Die Tanfield-Gruppe kann die Versuche, ihr Bühnengeschäft zu veräußern, erst einmal einstellen. Vielmehr wurde Snorkel in eine neue Holding überführt namens
Snorkel International Holdings, an der Tanfield nur noch 49 Prozent hält. Die restlichen, entscheidenden 51 Prozent hält die US-Firma
Xtreme Manufacturing aus Las Vegas, die selbst unter anderem Teleskoplader baut. Snorkel also wieder in US-Besitz.
Die Ausgangslage: Tanfield will mit einem Verkauf seiner Bühnensparte sein anderes großes Standbein, Elektrofahrzeuge unter dem Namen
Smith Electric Vehicles, schützen und nicht dauernd Kapital zuschießen müssen. Denn Snorkel hat in den letzten Jahren Millionenverluste angehäuft (Stand 31.12.2012: -14,6 Millionen Pfund).
Xtreme Manufacturing unter der Leitung von Don Ahern wird den Plänen zufolge das Bühnengeschäft schrittweise erwerben. Zwischen 35 und 50 Millionen Dollar ist Ahern bereit, für Snorkel locker zu machen, als
Arbeitskapital, wie es heißt. Der ist komplex und kompliziert und schwer zu durchschauen. Sollte er zustande kommen, werden
Darren Kell, Charles Brooks und Brendan Campbell ihre Posten bei Tanfield aufgeben und das neue Snorkel-Geschäft mitleiten. Tanfield wird den Plänen zufolge von künftigen eventuellen Gewinnen Snorkels profitieren.
Xtreme Manufacturing verspricht sich von der Transaktion demnach, seine Teleskoplader über das Snorkel-Vertriebsnetz und unter dem Snorkel-Markennamen absetzen zu können. Die Mehrheit der Telestapler geht an Kunden in den USA. Hier erhofft man sich offensichtlich Exportchancen.
Don F. Ahern, CEO von Xtreme, besitzt 96,6 Prozent der Anteile an Xtreme und 97 Prozent an
Ahern Rentals, einem der größten Baumaschinernvermieter in Privatbesitz. Ahern Rentals ist langjähriger Snorkel-Kunde, einer der größten weltweit. Ahern Rentals ist auch größter Xtreme-Kunde.
Hintergrund
Nur: Ahern Rentals hatte Ende 2011 Gläubigerschutz unter dem sogenannten
Chapter 11 beantragt und Berichten zufolge weit über eine halbe Milliarde Dollar Schulden angehäuft. Die Rede ist von 666 Millionen Dollar, umgerechnet 492 Millionen Euro. In dem Verfahren kam heraus, dass Ahern sich und seinen Angestellten fürstliche Gehälter gegönnt hat, von fetten Bonuszahlungen und Provisionen mal ganz abgesehen.
Im Sommer 2013 ist Ahern Rentals allerdings erfolgreich aus dem Chapter 11 hervorgegangen, das heißt die Umstrukturierung gilt als gelungen; das Tagesgeschäft konnte dabei aufrechterhalten werden. Ahern hatte 125 Mitarbeiter entlassen und sich von knapp 2.500 Maschinen und Geräten getrennt, besitzt aber immer noch knapp 37.000 Einheiten.
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