04.05.2018
T900 HF: 90 Meter rauf, 42 Meter raus
Wie vor einem Jahr
angekündigt, hat der münsterländische Arbeitsbühnenhersteller Ruthmann seinen
„Sky Performance Steiger“ T 900 HF auf der Intermat 2018 enthüllt. Der Schritt markiert Ruthmanns Rückkehr ins Geschäft mit Großbühnen oberhalb der 75-Meter-Marke.
Das neue Flaggschiff erzielt 90 Meter Arbeitshöhe und eine Reichweite von 42 Metern – für ein Gerät dieser Größenordnung einmalig. Zum Vergleich: Brontos 90-Meter-LKW-Bühne S 90 HLA kommt auf 32 Meter Reichweite, Palfingers P900 ebenso.
Zehn Meter Reichweitenplus sind ein Quantensprung in der 90-Meter-Klasse.
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Ruthmanns T900 HF
Auch mit 350 Kilogramm im Korb erzielt der T900 HF seine volle Reichweite. Die maximale Korblast beträgt 600 Kilogramm. Hinzu kommen wie üblich 440 Grad Korb- und 220 Grad Korbarmdrehung für flexible Einsätze à la „up, over & back“. „Die Kunden wollen einen großen, langen Ausleger“, konstatiert Geschäftsführer
Rolf Kulawik.
Der Hersteller bewirbt die Neuentwicklung als „das beweglichste 90-Meter-Großgerät der LKW-Arbeitsbühnenbranche“, das es zur Zeit weltweit gibt. Das geht in erster Linie auf das patentierte DRS-Konzept zurück, das
Dynamische Reichweiten-System. Es bietet mehr Reichweite durch On-Board-Berechnung in Echtzeit. Kurzum: Das System stellt jeweils die
maximal möglichen Leistungsparameter zur Verfügung.
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Das 90-Meter-Gerät beim Probefahren auf der Intermat
Der Hersteller hierzu: „Der Leistungsdatenzuwachs ergibt sich dabei nicht aus mehr Eigengewicht, mehr Gesamtlänge oder mehr Abstützbasis der Arbeitsbühneneinheit. Er ergibt sich tatsächlich aus den
Parametern der Steuerung. Bisherige statische Aufricht- und Schwenkwinkelbegrenzungen gehören mit dem DRS der Vergangenheit an.“ Auch der Druck und das Gewicht werden an jeder Stütze erfasst. Das DRS lässt sich zudem auf jede individuelle Fahrzeug- und Bühnenkonfiguration anpassen.
Der Ausleger besteht aus einem Fünffach-Teleskopausschub, gepaart mit Dreifach-Oberarm-Teleskop. Letzteres misst voll ausgefahren 33 Meter, auch bei 600 Kilogramm maximaler Korblast. So bietet der T900 HF eine extrem hohe Einsatzflexibilität; für eine Maschine dieser Kategorie unerreicht. In Transportstellung kommt der „Steiger“ auf eine Gesamtlänge von 14,99 Meter.
Weiteres Novum: Der Arbeitskorb lagert in der Fahrzeugmitte und nicht am Heck.
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Eingefahren am Messestand
Zusätzliche Besonderheit ist das
Ruthmannsche „Doppelkonzept“. Soll heißen: Der T900 HF erfüllt alle gewohnten und bekannten Funktionen von LKW-Bühnen gleicher Größenordnung. Das Besondere: „Keine andere Maschine dieser Kategorie am Markt kann den Ausleger senken“, wie Gesamtvertriebsleiter
Uwe Strotmann bei der Vorstellung der Maschine erläutert. Denn der Unterarmausleger kann im Aufrichtwinkel von 80 bis 90 Grad flexibel verriegelt werden, was enorme Reichweitenvorteile in großen Arbeitshöhen bringt (Ruthmann spricht vom „Sky Performance Modus“). Darüber hinaus kann der Unterarmausleger, wie bei Geräten kleinerer Baureihen, in einem Winkel unter 80 Grad unverriegelt aufgerichtet werden („Height Performance Modus“).
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Uwe Strotmann bei der Neuvorstellung in Paris
Für Rolf Kulawik war die digitale Entwicklungsarbeit mit spezieller Software eine ungewohnte Erfahrung: „Wir hatten schon vorab alles komplett fertig entwickelt, bevor die erste Schraube festgezogen wurde. Das ist schon verrückt – für einen Vertreter meiner Generation – zu sehen, was heutzutage alles möglich ist. Das ist Ruthmann 4.0!“
Das erste Gerät war in Paris in den
Farben von Felbermayr zu sehen. Im Frühsommer dürfte es dann bei den „Blauen“ in Österreich andocken. Vier weitere Exemplare wurden bereits geordert.
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