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27.04.2010

Nur leichter Umsatzrückgang

Die Weltwirtschaft ist im vergangenen Jahr dramatisch eingebrochen. Dennoch erzielte Liebherr mit 6,986 Milliarden Euro ein gutes Ergebnis und musste nur einen Umsatzeinbruch von 16,9 Prozent verkraften.

Nach dem starken Einbruch der Weltwirtschaft im Winterhalbjahr 2008 / 2009 stabilisierte sich die Wirtschaftsleistung bis zur Mitte des Jahres allmählich. In den beiden letzten Quartalen war laut Liebherr der Tiefpunkt der Wirtschaftskrise weitgehend überwunden.

Globale Wirtschaftslage
Insgesamt ist die Weltwirtschaft im Jahr 2009 um 2,1 Prozent zurückgegangen. Dabei war in den Industrieländern ein Rückgang um 3,4 Prozent zu verzeichnen. Im Euro-Raum und in Japan ging die Wirtschaft stärker zurück als in den USA.

Stabilisierend wirkte sich die Entwicklung in den Schwellenländern aus. Nach vorläufigen Schätzungen ist die Wirtschaft in China um fast 9 Prozent und in Indien um etwa 7 Prozent gewachsen. In Brasilien erreichte die Wirtschaftsleistung im Jahr 2009 fast den Vorjahreswert, während sich in Russland die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um rund 8 Prozent deutlich bemerkbar machten. Insgesamt nahm die Wirtschaftsleistung in den Schwellenländern leicht zu. Der Welthandel verzeichnete im Jahr 2009 mit etwa -12 Prozent den stärksten Rückgang der Nachkriegszeit.

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Eindrucksvoll ist kein Ausdruck für Liebherrs Präsenz auf der bauma 2010


In Europa hat sich der konjunkturelle Einbruch auch auf die Entwicklung der Bauwirtschaft ausgewirkt: Die Bauleistung in den 19 Mitgliedstaaten der Organisation „Euroconstruct“ ging um mehr als 8 Prozent zurück. In Deutschland stabilisierte sich die Konjunktur zur Jahresmitte. Trotz einer leichten Aufwärtsbewegung in der zweiten Jahreshälfte war das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2009 um insgesamt 5 Prozent rückläufig. Die deutsche Bauwirtschaft konnte nur bedingt durch die Konjunkturprogramme gestützt werden. Der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ging preisbereinigt um fast 7 Prozent zurück, was ausschließlich auf die stark rückläufige Entwicklung im Hochbau zurückzuführen ist. Der Gesamtumsatz des Bauhauptgewerbes sank um rund 4 Prozent.

Stabilisierung dank breiter Aufstellung
Die Firmengruppe Liebherr musste im Geschäftsjahr 2009 einen Umsatzrückgang hinnehmen. Insgesamt gingen die Verkaufserlöse um 1,422 Milliarden Euro oder 16,9 Prozent auf 6,986 Milliarden Euro zurück. Wie bereits in früheren konjunkturellen Abschwungphasen hat sich auch im Krisenjahr 2009 gezeigt, dass sich die breite Diversifikation der Firmengruppe nach Produkten und Märkten stabilisierend auswirkt. Trotz des Umsatzrückgangs ist es Liebherr gelungen, ein Jahresergebnis über dem Vorjahresniveau zu erzielen, wird seitens Liebherr vermeldet.

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Raupenkrane von Liebherr in München letzte Woche


Entwicklung der einzelnen Segmente
Im Baumaschinenbereich machten sich die schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen stärker bemerkbar als in den anderen Produktbereichen. Insgesamt ging der mit Baumaschinen erzielte Umsatz um 1,5059 Milliarden Euro oder 26,8 Prozent auf 4,1058 Miliarden zurück. Dieser Rückgang war vor allem auf die Entwicklung in den Sparten Erdbewegung und Mining sowie Baukrane und Mischtechnik zurückzuführen.

Bei den Baukranen und den Produkten der Mischtechnik gingen die Verkaufserlöse um 487,9 Millionen Euro oder 48,7 Prozent auf 514,1 Millionen Euro zurück. Verhältnismäßig stabil entwickelte sich der Umsatz der Sparte Fahrzeugkrane. Hier waren die Verkaufserlöse lediglich um 136,3 Millionen Euro oder 7,2 Prozent rückläufig. Insgesamt erreichte der mit Fahrzeugkranen realisierte Umsatz 1,7666 Milliarden Euro. Der Anteil der Baumaschinensparten am Gesamtumsatz der Firmengruppe ist von 66,7 Prozent auf 58,6 Prozent zurückgegangen. Die Sparte Maritime Krane erzielte einen Umsatzzuwachs von 46,0 Millionen Euro oder 7,3 Prozent auf 673,7 Millionen Euro.

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Und auch im Turmdrehkran-Sektor drehte sich so einiges auf der bauma: Über 30 Turmdreher wechselten den Besitzer


Entwicklung nach Region
Die Entwicklung in den einzelnen Absatzregionen verlief sehr unterschiedlich. In Westeuropa nahmen die Verkaufserlöse der Firmengruppe um 943 Millionen Euro oder 20,4 Prozent auf 3,688 Milliarden Euro ab. Der Umsatz war in allen großen Märkten dieser Region rückläufig. In Osteuropa erzielte die Firmengruppe einen Umsatz von 512,5 Millionen Euro, was einem Rückgang um 344,9 Millionen Euro oder 40,2 Prozent entspricht.

Erfreulich verlief das Geschäftsjahr im Nahen und Mittleren Osten. Liebherr erzielte in dieser Region eine Steigerung um 172,4 Millionen Euro oder 41,8 Prozent auf 585,2 Millionen Euro. Ausschlaggebend hierfür war das Sonderprojekt in Saudi-Arabien. In Amerika ging der Umsatz um 251,4 Millionen Euro oder 22,4 Prozent auf 870,9 Millionen Euro zurück. Die leicht positive Entwicklung in Brasilien konnte die Rückgänge in den USA und Kanada nicht kompensieren.

Auch auf dem afrikanischen Kontinent lagen die Verkaufserlöse unter Vorjahresniveau. Die Firmengruppe erreichte in Afrika einen Umsatz von 375,8 Millionen Euro, was einem Rückgang um 52,3 Millionen Euro oder 12,2 Prozent entspricht. Besser entwickelten sich die Verkaufserlöse in der Absatzregion Fernost / Australien. Mit 953,4 Millionen Euro lag der Umsatz nur 2,8 Millionen Euro oder 0,3 Prozent unter dem Vorjahreswert. Sehr erfreulich war der starke Zuwachs in der Volksrepublik China.

Investitionen
Trotz der schwierigen konjunkturellen Situation wurden wichtige und notwendige Investitionsvorhaben vorangetrieben, die sowohl den Ausbau und die Modernisierung von Produktionsstätten als auch das weltweite Vertriebs- und Servicenetz betrafen. Die Investitionssumme lag mit 656 Millionen Euro um 258,9 Millionen Euro oder 28,3 Prozent unter dem Vorjahreswert.

In Deutschland standen beispielsweise Erweiterungsinvestitionen an den Standorten Ehingen, Rostock und Kempten an, wo die Firmengruppe Fahrzeugkrane, maritime Krane und Werkzeugmaschinen herstellt. In Frankreich entstand ein Entwicklungs-, Montage- und Logistikzentrum für Mining-Bagger.

In Russland wurde der Bau einer Produktionsstätte vorangetrieben, in der Liebherr unter anderem Baumaschinen wie Erdbewegungsgeräte oder Turmdrehkrane für den russischen Markt produzieren beziehungsweise montieren und Stahlbau herstellen wird. Darüber hinaus sollen an diesem Standort beispielsweise Flugzeugausrüstungen gefertigt und gewartet werden. In Indien wurde mit der Errichtung eines Werkes für Turmdrehkrane und Mischtechnik fortgefahren. In Mexiko hat Liebherr den Bau einer Fertigungsstätte für Komponenten der Antriebstechnik aufgenommen.

Auch der Ausbau des internationalen Vertriebs- und Servicenetzes wurde weiter vorangetrieben. Neue Vertriebs- und Servicegesellschaften wurden beispielsweise in der Türkei und in Aserbaidschan gegründet.

Die Beschäftigtenzahl der Firmengruppe ist im Jahr 2009 stabil geblieben. Zum Jahresende waren bei Liebherr weltweit 32.091 Mitarbeiter beschäftigt, nach 32.600 zum entsprechenden Vorjahreszeitpunkt.

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