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30.07.2010

200 Hübe in drei Wochen

Seit seiner Auslieferung war der Liebherr-Teleskop-Raupenkran LTR 11200 des Windkraftanlagen-Herstellers Enercon bisher ausschließlich in Windparks tätig. Der weltweit stärkste Teleskop-Raupenkran wurde von den Ehinger Ingenieuren speziell konzipiert und entwickelt für die Anforderungen, die beim Errichten moderner Windkraftanlagen an einen Kran gestellt werden.

Nun wurde der Raupenkran vom Schwertransport- und Krandienstleister Franz Bracht angemietet und auf einer Großbaustelle in Gütersloh eingesetzt. Betonbinder mit rund 15 Tonnen Gewicht mussten in Ausladungen von bis zu über 100 Meter platziert werden.

Eigentlich hat die Franz Bracht KG ein eigenes Hebegerät derselben Größenordnung, den Mobilkran LTM 11200-9.1. „Aber für diesen Einsatz war der LTR 11200 durch sein Raupenfahrwerk wie geschaffen“, erklärt Einsatzleiter Thomas Spangemacher. Zwar kam es hier nicht auf die kleinen Abmessungen des Schmalspur-Raupenfahrwerks an, das es dem Kran erlaubt, auf engen Wegen in Windparks zu verfahren. Doch es war direkt am Einsatzort nicht genügend Platz zum Aufrüsten eines Krans dieser Größenordnung vorhanden.

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Der LTR11200 im Einsatz


Und so musste der Raupenkran nach dem Anbau der 96 Meter langen Wippspitze auf der angrenzenden Gasse voll aufgerüstet knapp 20 Meter an das Gebäude heranfahren. Für den paritätischen Mobilkran ist das bei diesem Rüstzustand mit einem Eigengewicht von etwa 420 Tonnen nicht möglich. Die um nochmals 60 Tonnen schwerere Raupen-Version legt die Strecke dagegen in ein paar Minuten zurück.

Auch die Anforderungen der Baustelle selbst machten den Einsatz eines Krans auf Raupenfahrwerk erforderlich. Für die Arbeiten am kranseitigen Gebäuderand musste sich der LTR 11200 aufgrund der Zwangsausladung wieder rund 15 Meter vom Bauwerk entfernen.

Beeindruckend sind indes nicht nur die hohen Traglastwerte, sondern auch die kurzen Rüstzeiten, die für den Auf- und Abbau des Krans benötigt werden, berichtet der Hersteller. „In knapp zwei Tagen standen wir komplett aufgerüstet mit 96-Meter-Wippe zugbereit“, kommentierten die beiden Kranfahrer Dieter Becker und Carsten Schirmer das flotte Handling. Auch für die Hübe selbst wurde deutlich weniger Zeit benötigt als eingeplant. „Wir haben bis zu 39 Binder pro Tag geschafft“, erzählt Becker zufrieden in seiner Krankabine, was fast dem Doppelten des vorgesehenen Pensums entsprach. Dadurch konnten auch einige wegen starker Windböen hubfreie Tage wettgemacht werden.

Nach drei Wochen und über 200 Hüben rückte der LTR 11200 dann wieder ab. Zurück zum eigentlichen Geschäft von Enercon, den Windkraftanlagen.

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