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30.05.2012

Der Hahn war zuerst dran

In diesem Frühjahr hat der Bocholter Krandienstleister Autokrane Schares im rheinländischen Erkelenz die neun Tonnen schwere Spitze eines Kirchturmes abgehoben. Bei dem anspruchsvollen Hub in der engen Altstadt setzte das Unternehmen auf ein Terex-Duo: den All-Terrain-Kran AC 350/6 für den Hub und den Citykran AC 40-1 City als Hilfs- und Rüstkran.
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Der Terex Ac 350/6 von Autokran Schares wurde exakt am Einsatzort positioniert


Innenstadteinsätze sind für Kranunternehmer immer eine Herausforderung. Das gilt vor allem für historische Altstädte, in denen es oft besonders eng zugeht.

Mit diesen Bedingungen sah sich auch das Schares-Team in Erkelenz konfrontiert: Mitten in der Altstadt galt es, eine stark sanierungsbedürftige Kirchturmspitze aus einer Höhe von 89 Metern abzuheben und sicher auf den Boden zu bringen.

„Bereits die Anfahrt durch eine Einbahnstraße gestaltete sich schwierig, da wir extrem enge Kurven mit unseren beiden Terex-Kranen und den sechs Rüstfahrzeugen bewältigen mussten – die Straßenbreite betrug gerade einmal 3,5 Meter zuzüglich eines etwas versetzten Parkstreifens von fünf Meter“, berichtet Schares-Projektleiter Eric Reichmann. Und auch der Rüstplatz vor der Kirche war äußerst knapp bemessen.
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Beim Rüsten kam ein AC 40-1 zum Einsatz


Um trotz dieser widrigen Bedingungen einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, erstellte das Team einen ausgeklügelten An- und Abfahrplan für die eingesetzten Rüstfahrzeuge und den Hilfskran: Während der AC 350/6 von einer Seite an die Baustelle heranfuhr, kamen der Hilfskran und die Rüstfahrzeuge nacheinander aus der entgegengesetzten Richtung – und zwar perfekt getimt, so dass immer ein LKW am AC 350/6 war und sich der nächste bereits in Warteposition in unmittelbarer Nähe befand. So vermied die Mannschaft unnötige Zeitverluste.

Beim Rüsten unter den beengten Platzverhältnissen konnte der AC40-City die Vorteile seiner kompakten Bauweise voll und ganz ausspielen: Mit seiner kurzen Unterwagenlänge, den geringen Unterwagenradien und der Allradlenkung ließ er sich leicht um alle Ecken zirkeln. „Darüber hinaus haben wir uns für den AC 40-City als Rüstkran in der Erkelenzer Altstadt entschieden, weil er schmal stützt, auf engem Raum schwenkt und sehr schnell umteleskopiert“, erklärt Rüstkranfahrer Tony Hentschel. So konnte ein Team aus vier Mann in sechs Stunden den AC350/6 für den Job in der Altstadt rüsten.
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Zuerst wurde der Wetterhahn abgesetzt, dann die restliche Kirchturmspitze


Der Kran wurde mit 40,7 Meter Hauptausleger plus 4 Meter Adapter und 48 Meter wippbarem Hilfsausleger mit Superlift sowie 75,1 Tonnen Gegengewicht konfiguriert, um die Kirchturmspitze in 89 Metern Höhe abzuheben. Auch hier musste im Vorfeld sorgfältig geplant und gemessen werden, um auszuschließen, dass bei den Hubarbeiten weder Gegengewicht noch Superlift-Abspannung mit umstehenden Bäumen und Gebäuden in unfreiwilligen Kontakt geraten.

Vor dem eigentlichen Hub hatte das Schares-Team allerdings noch eine Reihe kniffliger Arbeiten in luftiger Höhe zu erledigen: So musste zunächst einmal der Wetterhahn demontiert und gesichert zu Boden gebracht werden. Erst danach konnten die Vorbereitungen für das Abnehmen der Spitze beginnen. Um einen stabilen Hub zu garantieren, setzte die erfahrene Mannschaft eine Viereckstraverse ein, die gemeinsam mit Rundschlingen und Schäkel angeschlagen wurde.
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Viele Schaulustige wohnten dem Spektakel bei


Anschließend wurde die Traverse über dem Kirchturm positioniert und die Monteure befestigten die Last daran. Nachdem diese Arbeit erledigt war, zog Kranfahrer Christian Emmerich die Turmspitze mit einer Spannung von rund drei Tonnen an, um die Last zu sichern. Jetzt wartete auf die Monteure auf dem Turm eine zeitraubende Arbeit: Sie mussten 400 Schrauben lösen, die als Ersatz für die ursprünglichen und zuvor ausgebohrten Befestigungsnieten eingebracht worden waren.

Nachdem alle Schrauben entfernt waren, konnte Christian Emmerich die Last endlich anheben. Der Arbeitsradius betrug hierbei 26 Meter. „Das erforderte schon ein gewisses Maß an Fingerspitzengefühl, da die Last abgehoben werden musste, ohne dabei zu verkanten, um den gefährlichen Flitzebogeneffekt zu vermeiden. Dank der präzisen Steuerung des AC350/6 verlief jedoch alles glatt“, erklärt der Kranfahrer, dessen Erfahrung hierbei jedoch mindestens ebenso wichtig war.

Für das Absetzen wurde der Arbeitsradius dann durch Absenken der Auslegerkonstruktion auf 32 Meter erhöht. So konnte die Turmspitze sicher auf den Boden gebracht werden – unter großem Applaus schaulustiger Passanten und den kritischen Augen des Pastors, die sich dieses Spektakel nicht entgehen ließen.

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