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22.01.2014

Unfälle: Mehr erfasst

Die Arbeitsbühnenbranche meldet vermehrt Unfälle an die freiwillige IPAF-Datenbank. Die vorläufige Auswertung der Daten zeigt, dass sich 2013 weltweit 53 tödliche Unfälle mit Hubarbeitsbühnen ereignet haben.

Die Hauptunfallursachen waren demnach: Umkippen (16), Sturz aus dem Arbeitskorb (13), Einklemmen (10), Stromschlag (7), Kollision mit Hubarbeitsbühne (4) und herabfallender Gegenstand (2). In einem Fall war/ist die Unfallursache unbekannt.

Verteilung auf die Bühnenarten
Die Hälfte der gemeldeten tödlichen Unfälle (26 von 53, also 49 Prozent) ereigneten sich mit mobilen Teleskoparbeitsbühnen (IPAF-Kategorie: Booms - 3b). 14 Unfälle (ein Viertel oder 26 Prozent) ereigneten sich mit mobilen Senkrechtbühnen (Mobil Vertikal - 3a) und 11 (21 Prozent) mit stationären und LKW-Arbeitsbühnen (Statisch Boom - 1b). In zwei Fällen (4 Prozent) war selbst der beteiligte Arbeitsbühnentyp unbekannt. Die Zahlen spiegeln im Großen und Ganzen das Niveau von 2012 wieder.

Geografische Verteilung
30 der 53 Unfälle mit Todesfolge – das sind 57 Prozent – ereigneten sich in den USA, Heimat von 54 Prozent der weltweiten Mietflotte. Drei tödliche Unfälle trugen sich jeweils in Deutschland, Großbritannien und Spanien zu, zwei jeweils in Belgien, Frankreich, Kanada und den Niederlanden und jeweils einer in Armenien, Australien, Irland, Malaysia, Norwegen und im Nahen Osten.
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IPAF Unfallstatistik 2013


Hintergrund
Das IPAF-Unfallmeldeprojekt wurde 2012 ins Leben gerufen und schloss eine wichtige Lücke, da zuvor kein einheitliches System zur Erfassung und zur Analyse von schweren oder tödlichen Arbeitsunfällen mit Hubarbeitsbühnen existierte; geschweige denn genaue Zahlen oder Daten zur Ursache etc. Im ersten Jahr des Projekts wurden weltweit 31 tödliche Unfälle mit Hubarbeitsbühnen gemeldet.

IPAFs Technischer Referent Chris Wraith mahnt zur Geduld: Er betont, dass sich das Unfallprojekt noch in einer sehr frühen Phase befindet und warnt vor vorschnellen Vergleichen mit dem ersten Jahr. „Es dauert noch mindestens bis 2016/17, bevor wir zwischen den einzelnen Jahren realistische und aussagefähige Vergleiche hinsichtlich der Unfallhäufigkeit vornehmen können“, ist Wraith überzeugt.

„Die zitierten Vergleichszahlen dienen nur zur Information und lassen in keinster Weise darauf schließen, dass sich die Anzahl tödlicher Unfälle mit Hubarbeitsbühnen von 2012 bis 2013 erhöht hätte. Sie verdeutlichen vielmehr, dass der Bekanntheitsgrad und der Erfolg des Projekts wachsen. Hubarbeitsbühnen sind wahrscheinlich die sicherste Methode für zeitlich begrenzte Höhenarbeiten. In der Branche steigt der Bekanntheitsgrad des Projekts und es werden mehr Unfälle gemeldet, nicht mehr Unfälle verursacht.“

Und IPAF-Geschäftsführer Tim Whiteman bittet: „Ich möchte alle, denen ein tödlicher Arbeitsunfall mit einer Arbeitsbühne in ihrem Land bekannt ist, dazu auffordern, diesen über die IPAF-Website zu melden. Es besteht dort auch die Möglichkeit, diese Meldung auf Wunsch anonym zu machen.“

Anhand der gesammelten Daten kann IPAF Analysen durchführen und nach gemeinsamen Tendenzen suchen, um dann konkrete Vorschläge für Gegenmaßnahmen zu machen, die den sicheren Einsatz von Arbeitsbühnen weltweit noch gezielter fördern. Sämtliche Daten werden streng vertraulich behandelt und dienen allein Analysezwecken sowie der Verbesserung der Sicherheit.

Britische Vermietunternehmen und IPAF-Mitglieder gehen mit gutem Beispiel voran: Sie haben sich freiwillig dazu verpflichtet, alle sie selbst betreffenden Unfälle mit Hubarbeitsbühnen über die IPAF-Datenbank zu melden. Dazu sollten die deutschen, schweizerischen und österreichischen Vermieter doch auch in der Lage sein, oder?

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