Hauptsache Kohle: Der gigantische Kohle-Tagebau Garzweiler der RWE Power AG ist das natürliche Habitat des neuen Liebherr-Geländekrans LRT 1130-2.1 aus der Flotte von Wasel. Zusammen mit dem kleineren Modellbruder LRT 1100-2.1 ist er täglich im Einsatz bei Reparatur- und Wartungsarbeiten an Bandanlagen und Tagebau-Großgeräten.
Im größten Braunkohletagebau der Welt, dem rheinischen Braunkohlerevier, wirkt ein 130-Tonnen-Geländekran fast wie Spielzeug neben den Schaufelradbaggern, Absetzern und Bandanlagen. Dort ist der im Januar übergebene LRT 1130-2.1 – der größte RT-Kran im Portfolio von Liebherr – im Dauereinsatz.
Der neue Geländekran mit 60-Meter-Teleskopausleger wurde notwendig, weil die auszutauschenden Maschinenkomponenten an Tagebaugeräten und Bandanlagen größer und schwerer werden. Zudem müssen die gewaltigen Förderbandrollen mit Gewichten von bis zu 60 Tonnen gestemmt werden. Wasel orderte den RT-Kran mit der zweiteiligen Doppelklappspitze, welche die Hakenhöhe auf 80 Meter pusht – auch das den Arbeiten an Großgeräten geschuldet.
Wasel-Abteilungsleiter für mobile Krane Christopher Neuhaus sagt: „Wir haben mit dem Liebherr LRT 1100-2.1 schon sehr gute Erfahrungen gemacht, aber ein leistungsstärkerer, einzelbereifter Geländekran fehlte in unserem Portfolio für den Betreiber RWE. Wenn wir in den Tagebau einfahren, benötigen wir einen sehr leistungsstarken radmobilen Teleskopkran.“
Kranfahrer Daniel Maser steuert den LRT 1130-2.1, der jährlich bis zu 2.400 Stunden bei Wartung und Service, Bauarbeiten, Gurttransporten und anderen Aufgaben unterwegs ist – oftmals im Mehrschichteinsatz. Geländekrane sind aufgrund der eingeschränkten Sicht nach rechts eine seltene Spezies. Bei RWE darf mit leicht angehobenem Ausleger verfahren werden, so hat Kranfahrer Maser gute Sicht nach rechts. Gearbeitet wird mit einem auf 15 Tonnen reduzierten Gegengewicht – so werden Fahrgestell und Reifen beim Wechsel des Einsatzortes weniger belastet.
Niehaus betont: „Der neue Liebherr-RT wiegt gut 45 Tonnen ohne Ballast, einsatzfertig rund 60 Tonnen – damit ist er relativ wendig und er verfährt mit bis zu 20 km/h und er hat eine sensationelle Steigfähigkeit von 60 Prozent. Das ist im Tagebau mit ausgewaschenen Fahrstraßen und steilen Rampen äußerst wichtig. Wir nehmen die Gattung Geländekran wörtlich; schließlich müssen wir bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit an die Großgeräte, da sind große Bodenfreiheit und Steigfähigkeit überaus wichtig. Natürlich haben wir auch entsprechend profilierte Reifen gewählt.“ Mit den großen 29.5 R 25-Reifen hat der RT-Kran eine gute Bodenfreiheit und ordentlich Traktion.
Wasel hat seinen Hauptsitz in Bergheim bei Köln und beschäftigt rund 400 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Im Ruhrgebiet werden 11 Standorte unterhalten. Der nur aus Liebherr-Fabrikaten bestehende Mobilkranfuhrpark umfasst etwa 150 Einheiten. Flaggschiff der Flotte ist der Raupenkran LR 11000 für Windkraftmontagen. Hinzu kommt die Sparte Turmdrehkrane mit weiteren 400 Kranen. Wasel ist Vertragspartner für die Rheinbraun-Tagebau im Großraum Köln. Seit Mitte 2021 ist Wasel Teil der in Gütersloh ansässigen Hagedorn-Gruppe.
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