Gestern erreichte uns die traurige Nachricht vom Tod des erfahrenen Kranjournalisten und zuletzt Turmdrehkran-Vertriebs- und Marketingexperten Mike Posener.
Er verstarb letzten Mittwoch im Alter von 67 Jahren nach jahrelangen gesundheitlichen Problemen. Kurz vor der bauma wurde er ins Krankenhaus eingeliefert. Er schien den fehlenden Messebesuch mehr zu bedauern als seine Krankheit. Er hinterlässt seine Frau Silvia und den Sohn Liam.
Mikes Eltern wanderten kurz vor dem Zweiten Weltkrieg nach Großbritannien aus. Er wurde in London geboren, wuchs aber in Südengland auf und entwickelte eine Liebe zu Deutschland. Er absolvierte eine Ausbildung zum Zimmermann und Tischler und gründete anschließend sein eigenes Bauunternehmen in Deutschland, wo er seine ersten Erfahrungen mit Kranen sammelte, für die er eine große Leidenschaft entwickelte.
Da er an einer schweren und unheilbaren Lungenerkrankung litt, konnte er nicht mehr auf dem Bau arbeiten, zumindest nicht auf der Baustelle. Daher wechselte er ins Verlagswesen und schloss sich um 2001 dem Team von Cranes Today als Anzeigenverkaufsleiter an. Er fühlte sich in der neuen Aufgabe sofort wohl und genoss es besonders, den deutschsprachigen Markt für die Publikation zu betreuen.
2003 wechselte der Vertikal Verlag den Eigentümer. Da der Sitz des Unternehmens in Brighton, ganz in seiner Nähe, lag, begann Mike kurz darauf, sich für einen Einstieg in das Unternehmen einzusetzen. Mit großer Beharrlichkeit (Vertikal welcomes two new team members)(gewann er schließlich seine Kampagne im August 2005) und stieg bei uns er als Kundenbetreuer ein.
(Mike Posener im Jahr 2005, als er zu Vertikal kam)
Obwohl er dem Unternehmen in vielerlei Hinsicht half, war es für ihn immer ein Problem, nicht für den deutschsprachigen Markt zuständig zu sein, der damals wie heute vom Vertikal-Team in Freiburg betreut wurde. Als er 2006 ein Angebot von KHL, dem Herausgeber von International Cranes, erhielt, den deutschsprachigen Markt zu betreuen, nahm er es natürlich sofort an.
Er blieb bis Ende 2023 bei International Cranes und zog während seiner Zeit dort in den Westen Irlands. Er entwickelte eine gute Beziehung zum irisch-amerikanischen Unternehmen Stafford Cranes, das 2021 den portugiesischen Turmdrehkranhersteller Soima übernahm. Im Frühjahr 2024 trat Posener dem Unternehmen als Marketing- und New Business Development Manager bei, wobei sein Vertrag erst vor wenigen Wochen auslief.
Mike Posener besaß einen unglaublichen Optimismus und eine große Lebensfreude, selbst als er mit oft schweren Krankheiten kämpfte. Konnte er aufgrund besonders schwerer Behandlungen nicht laufen, besuchte er Messen wie die bauma und mietete sich ein Elektromobil, um sich auf der Messe fortzubewegen und alle zu treffen. Im Februar 2019 unterzog er sich in Dublin einer beidseitigen Lungentransplantation. Die Heilung dauert in der Regel zwölf Monate, verbunden mit lebenslanger regelmäßiger Behandlung. Das hielt ihn jedoch nicht auf, und wie bereits erwähnt, war er am Boden zerstört, dieses Jahr nicht auf der bauma dabeisein zu können, wo er den Stand von Stafford Cranes betreuen sollte.
Mike Posener bei seinem Einstieg bei Stafford Cranes im letzten Jahr
In seiner letzten E-Mail an mich – Leigh Sparrow – vor wenigen Wochen schrieb er: „Ich berichte Ihnen über Neuigkeiten von Stafford Tower Cranes. Ich habe mich mit den Eigentümern im gegenseitigen Einvernehmen auf die Auflösung meines Arbeitsvertrags geeinigt. Mein letzter Arbeitstag im Unternehmen wird der letzte Maitag sein.“
Es ist schade, denn in so kurzer Zeit wurde so viel erreicht und das Unternehmen zu einem führenden Unternehmen im Turmdrehkranmarkt entwickelt. Dazu kommen die Einführung der neuen Marke und der neuen Lackierung, zwei komplette Kranserien und völlig neue Wippkonstruktionen, deren allererstes Modell auf der bauma ausgestellt wurde. Die mangelnden Kranverkäufe aufgrund der aktuellen Marktlage waren der Auslöser für die Staffords zu dieser Entscheidung. Ich wünsche dem Unternehmen und allen Mitarbeitern viel Erfolg und Gesundheit für die Zukunft.
Wir hatten vereinbart, seine Neuigkeiten bis Anfang Juni zu veröffentlichen, hatten aber keine Ahnung, dass er so sehr krank war – man hätte es seiner regelmäßigen Korrespondenz nicht entnehmen können.
Mike Posener war ein ungewöhnlicher Mann, leise sprechend, aber dennoch entschlossener und beharrlicher als fast jeder andere, den ich je kennengelernt habe. Unsere Beziehung war über die Jahre hinweg sicherlich nicht sehr eng, und er konnte im Umgang sehr unangenehm sein, da er ein Nein nicht einfach oder eben einfach nicht akzeptierte. Dennoch war er immer eine angenehme Gesellschaft, ruhig, besonnen, oft sehr freundlich, großzügig. Er wird vielen Menschen in der Kranwelt fehlen.
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