Liebherr feiert einen weiteren seiner fast schon unzähligen Meilensteine: Der 50. Schiffskran vom Typ LS 250 wurde an das ostfriesische Unternehmen Briese Schiffahrt geliefert. (Der Firmenname schreibt sich noch nach alter Rechtschreibung mit nur zwei „f“.) Der Kran wird auf dem Schiff BBC Shanghai installiert, das soeben die Werft in Asien verlassen hat.
Die BBC Shanghai
Die Zusammenarbeit zwischen Liebherr und Briese Schiffahrt begann im Jahr 2014. „Unsere Erfahrung mit Liebherr ist durchweg positiv. Wir sind sehr zufrieden mit der Leistung der LS 250-Schiffskrane, die eine hervorragende Deckabdeckung sowie eine ausgewogene Kombination aus Reichweite und Hubkapazität bieten“, erklärt Bernd Böning, Director Newbuilding bei Briese Schiffahrt.
Das Design wurde im Laufe der Jahre überarbeitet und verfeinert. Frühere Modelle hatten breite und hohe Ausleger. Die Drehsäule war oben und unten gleichförmig gestaltet. Heute weist die Säule ein schlankes, konisches Design auf, und der Ausleger selbst besitzt ein deutlich stromlinienförmigeres Profil.
Dies bietet Liebherr zufolge entscheidende Vorteile: Die Krane sind so konzipiert, dass sie den Anforderungen der St.-Lorenz-Seeweg- und Great-Lakes-Vorschriften entsprechen, die für Schiffe gelten, die diese Wasserstraßen befahren und den Atlantik mit Binnenrouten verbinden. Das Gesamtdesign hat sich von einer größeren Struktur hin zu einer kompakteren und platzsparenden Bauweise entwickelt.
Die Übergabe
Ein hoher Drehpunkt zwischen Ausleger und Säule schafft mehr freien Raum unter dem Ausleger und vergrößert die verfügbare Deckfläche für Lagerung. Ein fortschrittliches Einscherungssystem verbessert die Leistung zusätzlich, indem es das Hubseil durch die Mitte des Auslegers führt und optimierte Lastkurven über den gesamten Arbeitsbereich liefert. Darüber hinaus lasse sich der schlanke Auslegerkopf leicht neben dem Deckshaus integrieren, benötige weniger Installationsraum und verbessere die Effizienz des Schiffslayouts, so der Kranhersteller.
Zusätzlich zu den Kranen hat Briese neben der F 500 ein zweites Schiffsdesign eingeführt, die Laker Max-Serie, um die betriebliche Flexibilität zu erhöhen. Dabei ist die Brücke am Bug positioniert, wodurch am Heck zusätzliche Deckfläche entsteht, ein klarer Vorteil für die operative Flexibilität. Liebherr hat dazu beigetragen, indem der Kranausleger um drei Meter auf 36 Meter verlängert wurde. Trotz dieser Änderungen konnte die maximale Hubkapazität von 250 Tonnen bei 18 Metern beibehalten werden.
Darüber hinaus wurden die Hydrauliksysteme optimiert, sodass nur die halbe Hydraulikölmenge benötigt wird. Flexible Schläuche wurden durch robuste Rohrleitungen entlang der Hauptleitungen ersetzt, was die Lebensdauer verlängert und die Wartungskosten reduziert.
Shuangjian Yin von Liebherr Shanghai, David Lyu von Briese Schiffahrt, Richard Erhart von Liebherr Hongkong, Bernd Böning von Briese Schiffahrt und John Zhu von Taizhou Sanfu (v.l.) Robert Pitschmann, Global Application Manager für Heavy Lift Offshore und Schiffskrane bei Liebherr in Rostock, sagt: „Gemeinsam haben wir Grenzen in Design und Leistung verschoben und Krane gebaut, die den heutigen betrieblichen Anforderungen entsprechen und die Herausforderungen von morgen antizipieren.“
Die 1984 gegründete und in Leer im Nordwesten Deutschlands ansässige Unternehmen Briese Schiffahrt betreibt eine Flotte von 130 Schiffen mit einem Team von 225 Mitarbeitern.
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