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03.08.2009

Bei den Arbeitsbühnenvermietern rumort es

Angebot und Nachfrage regeln den Preis bei einer intakten Wettbewerbswirtschaft, das ist eine volkswirtschaftliche Binsenweisheit. In Zeiten der Krise ist die Nachfrage deutlich geringer als das Angebot, sodass normalerweise die Preise für Dienstleistungen und Güter sinken. „Diese Situation haben wir zurzeit auch in der Arbeitsbühnenvermietung“, sagt Joachim Metzner, Geschäftsführer der ABKS PartnerLift GmbH.

In der PartnerLift-Kooperationsgemeinschaft, mit weit über 100 Mietstationen und über 11.000 Geräten im Pool eigenen Angaben zufolge Europas größter Verbund selbständiger, mittelständischer Arbeitsbühnenvermieter, werden diese Thematik und die Konsequenzen daraus heiß diskutiert. Und nicht nur dort: fast überall hört man zur Zeit ähnliche Erfahrungsberichte.

„Besonders kritisch wird die Situation bei manchen so genannten ‚Vermietungsmaklern’ gesehen, die bundesweit zu Dumpingpreisen Arbeitsbühnen und sonstige Maschinen anbieten“, erläutert Metzner. „Diese werden dann bei regionalen Vermietern in der Umgebung der Baustelle zu noch geringeren Raten angemietet. Die Folge ist häufig, dass der regionale Kunde vom überregionalen Makler eine Maschine geliefert bekommt, die er von seinem regionalen Vermieter bisher deutlich teurer eingekauft hat. Es ist auch denkbar, dass diese Maschine sogar von eben diesem regionalen Vermieter stammt. Dann ist der Ärger vorprogrammiert.“

Metzner weiter: „Wenn es sich um reine Makler ohne eigenen Maschinenbestand handelt, haben diese natürlich auch eine andere Kostenstruktur. Sie tragen dann nur das Zahlungsrisiko, können sich mit kleinen Handelsmargen zufrieden geben und brauchen keine Rücksicht auf die Preispolitik beim eigenen Maschinenbestand zu nehmen. Nun kann man natürlich sagen, dass der regionale Vermieter selbst Schuld hat, wenn er ein solches Preisdumping akzeptiert und sich damit bei seiner eigenen Kundschaft und in seiner eigenen Region selbst die Konkurrenz schafft.“

Aber auch sonst sind manche Vermieter offensichtlich nicht zimperlich, wenn es darum geht, ihre Maschinen vom Hof zu bekommen. So gibt es einen Arbeitsbühnenvermieter, der im Internet aggressiv damit wirbt, dass er jeden Wettbewerbspreis um zehn Prozent unterbietet. Da knn man sich schon fragen, wie weit diese Preisspirale nach unten noch gehen soll.

„Natürlich ist jeder Vermieter in seiner Preiskalkulation frei und hat eine eigene Kostenstruktur, auf deren Basis er seine Preise kalkuliert. In der Krise geht es aber auch häufig nur darum, die Verluste zu minimieren. Andererseits sind alle Maschinenvermieter darauf angewiesen, mittel- und langfristig einen auskömmlichen und stabilen Mietpreis zu erwirtschaften, damit die Mietgeräte in einem guten und sicheren Zustand gehalten werden können und damit Erträge übrig bleiben, um neue Investitionen tätigen zu können“, so Metzner. „Jeder aus der Branche weiß auch, wie schwer es ist, einen einmal radikal gesenkten Mietpreis wieder auf ein auskömmliches Maß anzuheben. Deshalb sollte man nicht das Augenmaß verlieren und bei allem Wettbewerb die Regeln eines fairen Miteinanders beachten.“

Metzner weiter: „Gerade jetzt sollten die Vermieter ihren Kunden klar machen, dass es nicht nur um den Mietpreis geht, sondern dass sie ihnen ein ganzes Dienstleistungspaket anbieten. Man muss nicht jeden Preiskampf mitmachen und nicht jeden Mietpreis vom Kunden akzeptieren. Manchmal verdient man längerfristig mehr, wenn man dann seine Maschinen stehen lässt.“

Der PartnerLift-Geschäftsführer erinnert an die alte Kaufmannsweisheit: Wer einen Kunden über den Preis gewinnt, wird ihn auch über den Preis verlieren!

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