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29.04.2004

„Kein Aufschwung ohne die Bauwirtschaft“

Auf der Versammlung des Straßen- und Tiefbaugewerbes im Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes am 28. April 2004 richtete der Vorsitzende Wolfgang Paul klare Worte gen Berlin: Das Baugewerbe fordere angesichts der EU-Osterweiterung höhere Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur. Die Konjunkturlokomotive Bau müsse durch gezielte Investitionspolitik endlich zum Starten gebracht werden!
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Wolfgang Paul, Vorsitzender des Straßen- und Tiefbaugewerbes im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, spricht klare Worte.


„Die Kürzung der Verkehrsinvestitionen, die im Juni auf der Tagesordnung des Haushaltsausschusses stehen, reichen aus, um am Standort Deutschland die Lichter ausgehen zu lassen“, befürchtet Paul. Danach sollen die Infrastrukturinvestitionen von derzeit 9,5 Milliarden Euro auf 7,7 Milliarden Euro im Jahr 2008 sinken. Schon in diesem Jahr liegen sie um 670 Millionen Euro niedriger als geplant. Der Bund konzentriert sich daher weitgehend auf Erhaltungsinvestitionen. Neue Projekte werden nur noch begonnen, wenn deren langfristige Finanzierung feststeht.

„Wenn wir dann hören, dass angeblich weitere 20 Milliarden Euro im Haushalt von Hans Eichel fehlen, wird mir Angst und Bange. Es darf nämlich nicht so kommen, dass die Investitionen gekürzt werden, um die Lücke zu schließen“, erklärte Paul, der auch Mitglied im Vorstand des ZDB ist.

„Eine leistungsfähige Volkswirtschaft braucht ein ebenso leistungsfähiges Verkehrsnetz. Unsere Unternehmen sind darauf angewiesen, dass die produzierten Güter schnell und zuverlässig von einem Ort zum anderen transportiert werden. Angesichts jährlicher Staukosten von 100 Millionen Euro jährlich ist dies heute schon nicht mehr gegeben“, erläuterte Paul weiter. Wenn übermorgen zehn neue Mitglieder in die EU kommen, wird der Verkehr, der durch Deutschland fließt, erheblich zunehmen: beim Personenverkehr um 20 Prozent und beim Güterverkehr um 64 Prozent. „Mit einem Straßennetz von gestern ist der Verkehr von morgen allerdings nicht zu bewältigen“, sagte der Diplom-Ingenieur.

„Eine Milliarde Euro weniger zu investieren, bedeutet den Verlust von 20.000 Arbeitsplätzen in der Bauwirtschaft und darüber hinaus. Die Existenz vieler Betriebe steht auf dem Spiel. Allein im Februar 2004 verringerte sich die Baunachfrage im Tiefbau um 11,6 Prozent. Wer glaubt, ohne die Bauwirtschaft einen Aufschwung erreichen zu können, ist auf dem Irrweg. Durch eine gezielte Investitionspolitik könnte der Motor der Konjunkturlokomotive Bau neu gestartet und der Konjunkturentwicklung insgesamt ein entscheidender Impuls gegeben werden“, so Wolfgang Paul abschließend.

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