05.01.2017
Rekordfahrt mit 482 Tonnen
Rekord für Bahntransport: Anfang Dezember 2016 hat der Felbermayr-Fachbereich für
Internationale Tieflader-Bahntransporte (ITB) den schwersten jemals in Europa durchgeführten Schienentransport abgewickelt. Dabei wurde ein Generator-Stator inklusive Transporthilfsmitteln mit einer Masse von 482 Tonnen transportiert. Zur Bewältigung der Schienenfahrt in Polen kam ein 32-achsiger Tragschnabelwagen zum Einsatz.
Als der Stator am 5. Dezember 2016 gegen 16 Uhr sein Ziel im polnischen Kohlekraftwerk Jaworzno im Raum Katowice erreichte, war die Erleichterung der am Transport Beteiligten spürbar. Vorangegangen waren, ausgehend vom Jahr 2012,
jahrelange Planungen. Im April 2012 wurde der Fachbereich ITB von Siemens Erlangen mit einer
Machbarkeitsstudie für den Transport eines Stators samt Transporthilfsmitteln vom deutschen Lieferwerk Mülheim/Ruhr bis zum polnischen Kohlekraftwerk Jaworzno beauftragt.
Während der
Vorlauf per Schiff bis zum polnischen Eingangshafen schnell als machbar eingestuft worden war, musste dem Transport auf dem Landweg in Polen besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Als Eingangshafen kam in erster Linie Gdynia (Gdingen) in Frage. Dieser im Raum Danzig gelegene Hafen würde auch von Schwimmkranen bedient werden, die Machbarkeit eines Umschlage vom Seeschiff auf den Waggon war somit sichergestellt.
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Der Generator kommt beim Kohlekraftwerk an
Nach eingehenden Untersuchungen konnte letztlich aber auch bestätigt werden, dass ein solcher Transport auf dem
Verkehrsträger Schiene mit dem ITB-Spezialequipment möglich ist. Weitere detaillierte Abklärungen technischer, logistischer und kommerzieller Natur zogen sich über Jahre hin, bis das Projekt letztlich in die Umsetzungsphase gelangte.
Auftraggeber für den polnischen Transportanteil war die für die Montage des gesamten Kraftwerksblocks zuständige Firma Rafako. Als Auftragnehmer fungierte die Unternehmenstochter Best Logistics, der auch die Federführung im Gesamtprojekt oblag, waren doch ebenso dem Schienentransport vor- und nachgelagerte Leistungen zu erbringen. Aus vertragsbedingten Gründen sollte der Übergabeort zwischen Verkäufer und Käufer nunmehr im Binnenhafen Opole liegen, erläutert Felbermayr.
Von Opole abgehend war zuvor ebenso eine Schienentransportlösung gefunden worden. Ende November 2016 wurde das Schwerstück in Opole auf einen
32-achsigen Spezialwaggon der ITB verladen. Der Stator wurde in einen Zuggurttragrahmen des Versenders gehoben. Die Aufgabe dieses Rahmens lag in der Übernahme der Zugkräfte, ausgehend von den sogenannten Schnabelträgern des Spezialfahrzeuges. Die Druckkräfte wurden von Druckstützen übernommen, die gleichfalls vom Lieferwerk zur Verfügung gestellt worden waren. Somit waren in Summe
482 Tonnen in den Tragschnabelwagen eingehängt. Eine solche Masse wurde laut Felbermayr in Europa noch nie auf der Schiene befördert.
Nach verschiedenen operativen Herausforderungen kam der Stator am 5. Dezember 2016 am späten Nachmittag am Bestimmungsort an.
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Für den Bahntransport kam ein 32-achsiger Spezialwaggon der ITB zum Einsatz
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