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22.09.2017

Die Nachfrage boomt

Im Folgenden eine Einschätzung des Kranmarktes von Hans Richter von der Firma International Mobile Cranes.

„Seit knapp zehn Jahren ist IMC aus Schermbeck überwiegend im Handel mit gebrauchten Fahrzeugkranen aktiv. In den letzten beiden Jahren wurde uns immer wieder die Frage gestellt, ob man diese gebrauchten Krane nicht auch für kürzere Zeiten anmieten könne – und zwar ohne Fahrer. Unter Langzeitmiete versteht man eine Vermietung ab sechs Monaten aufwärts. Das Interessante an der angzeitvermietung ist, dass der Mieter nach Ablauf der Mietdauer den Kran jederzeit kaufen kann und ihm dabei der Großteil der gezahlten Mieten auf den Kaufpreis angerechnet wird.

Ein Kunde machte uns auf eine ausländische Firma aufmerksam, die rund 400 Krane weltweit langfristig vermietet hat, und darauf, dass in den USA bereits um die 40 Prozent aller Krane Langzeitmietgeräte seien.
Also machten wir uns daran, die Vermietung von Kranen ohne Fahrer auf ihre Wirtschaftlichkeit hin zu überprüfen und gründeten eine neue Gesellschaft, die SKV Schermbecker Kranvermietung GmbH.

Wurden anfangs nur wenige Krane angefragt, so hat sich die Nachfrage zuletzt deutlich verstärkt. So ist die Geschäftsführung mit neuen Partnern zu dem Entschluss gekommen, die Lang- und Kurzzeitzeitvermietung in den nächsten zwei Jahren auf ca. 30 Krane aufzustocken, und zwar in einer Tonnage zwischen 40 und 300 Tonnen. Diese vermieteten Krane sollen planmäßig nur in der EU eingesetzt werden. Die SKV beabsichtigt, mit ihren Partnern jährlich bis zu hundert Kranfahrer an verschiedenen Standorten auszubilden und weiterzuvermitteln.
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Sales Manager Christopher Huld (l.) mit Klaus Diesing, Kransachkundiger und Außendienstmitarbeiter bei SKV



Großer Nachholbedarf
In Deutschland sind zurzeit 5.900 Auto-, Raupen- und AT Krane im Einsatz. Diese Zahl hat sich seit 2006 kaum verändert. Das liegt auch daran, dass manche Kranfirma mangels Kranfahrer nicht groß expandieren konnte und viele Krane in den letzten Jahren verkauft statt vermietet wurden. Das lag sicher auch an der Wirtschaftskrise 2008, durch die einige Kranvermieter nicht ausgelastet waren und letztlich Überkapazitäten auf dem Markt angeboten wurden. In den früheren Jahren konnte man davon ausgehen, dass etwa 12 Prozent der Neukrane, die pro Jahr in Deutschland gekauft und zugelassen wurden, ausgetauscht wurden. Es sieht so aus, als sei diese Zahl in den Jahren 2015 und 2016 nicht erreicht worden (siehe Grafiken).

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Die Zahlen für die Gebrauchten


Der Verkauf von gebrauchten Kranen, überwiegend ältere Kranfahrzeuge, lag in den letzten Jahren unter den Verkaufszahlen von 2005/2006, als rund 750 Gebrauchtkrane pro Jahr verkauft wurden. Doch: Seit Januar 2017 hat sich der Kranmarkt sehr positiv verändert. Die vier großen Kranhersteller, die in Deutschland produzieren und in den letzten fünf Jahren fast jeden Kran kurzfristig liefern konnten, haben in den letzten Monaten sehr viele Exportaufträge aus aller Herren Länder erhalten.

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Es handelt sich um Näherungswerte; Abweichungen von +/- 5% möglich


Zurzeit werden bei den deutschen Kranherstellern bis zu 3.000 Neukrane pro Jahr gebaut, der größte Teil der gebauten Neukrane geht in den Export. Für Mobilkrane zwischen 40 und 1.000 Tonnen muss bei diesen vier Kranherstellern mit Lieferzeiten von bis zu einem Jahr gerechnet werden. Diese dürften noch länger werden, sodass dass sich bei einigen Krangrößen die Lieferzeiten auf bis zu zwei Jahren ausweiten werden.

Das liegt daran, dass weltweit ein großer Nachholbedarf besteht, denn seit 2009 bis Ende 2016 hatten nahezu alle Kranhersteller ihre Neuproduktion aus verschiedenen Gründen runtergefahren. Die dadurch entstandenen Lagerbestände an Gebraucht- und Neufahrzeugen – sowohl bei den Herstellern als auch bei den freien Händlern – sind seit Anfang 2017 weitestgehend abverkauft worden. Gebrauchtkran- und Neukranhandel haben sich wieder erholt. IMC ist sehr zuversichtlich, dass der gesamte Kranhandel jetzt einen Aufschwung erleben wird und dass auch die Langzeitvermietung, die mit neuen Partnern aufgebaut wird, dementsprechend der Konjunktur angepasst werden wird.“

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