16.01.2018
Cramo übernimmt KBS Infra
Mehr Wachstum in Deutschland: Das finnische Vermietunternehmen Cramo übernimmt die deutsche Baustellenlogistikfirma KBS Infra GmbH samt Tochtergesellschaften und will damit sein Wachstum hierzulande ankurbeln. Ein Vertrag über den Erwerb von 100 Prozent des Stammkapitals wurde bereits aufgesetztund unterzeichnet. Im Laufe des ersten Quartals 2018 soll das Ganze abgeschlossen sein.
Die Transaktion – die erst vom Bundeskartellamt genehmigt werden muss – erfolge im Rahmen von Cramos
Shape and Share-Strategie zur Stärkung der Geschäftsposition im mitteleuropäischen Markt und zum Zweck der Erweiterung des Geschäftsmodells um wertschöpfende Dienstleistungen, lässt das Unternehmen verlauten.
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KBS Infra ist ein in der Baustellenlogistik tätiges Unternehmen mit einem geschätzten Umsatz von 35 Millionen Euro im Jahr 2017. Das Unternehmen mit 180 Mitarbeitern hat seinen Hauptsitz in Mainz bei Frankfurt am Main und ist bundesweit an vier Standorten in Deutschland tätig: neben Mainz Wiesbaden, Wolfsburg und München-Unterföhring. Gegründet wurde es erst im Jahr 2004.
KBS Infra lebe von der umfassenden Baustellenplanungs- und Logistik-Kompetenz der Mitarbeiter, heißt es seitens Cramo. Es ist häufig das erste Unternehmen, das die Baustelle betritt, und das letzte, das die Baustelle verlässt. Das Unternehmen vermietet Container sowie Ausrüstung, übernimmt aber auch die komplette Verantwortung für die Durchführung der Baustellenplanung und -logistik, einschließlich der Planung von Lieferungen, der Zugangskontrolle, der Verwaltung anderer Subunternehmer vor Ort und der Vermittlung von Mietgeräten von Drittanbietern im Auftrag der Kunden.
Die Flotte des Unternehmens besteht aus ca. 6.000 Containern. Hinzu kommen weitere Material-, Maschinen- und Ausrüstungsbestände, die im Zusammenhang mit der Elektrizitätsversorgung vor Ort und anderer Einsätze an Baustellen stehen. Die Container werden sowohl als Baustellencontainer als auch als temporäre Raumlösungen – zum Beispiel an Schulen, Kindertagesstätten oder für Asylbewerber – eingesetzt.
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Leif Gustafsson
Cramo steigert seinen Containerbestand damit drastisch und sieht vor allem „erhebliches Cross-Selling Potenzial für sein
Equipment Rental-Segment“, da das Unternehmen nun in der Lage ist, frühen Zugang zu den Baustellen zu erhalten und dem derzeitigen Kundenstamm die KBS-Infra-Leistungen wie Stromversorgung und Logistik anzubieten. Auch auf dem Plan stehen die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, der Knowhow-Transfer zwischen anderen Cramo-Gesellschaften sowie eine schnellere Ausweitung des Kundensegments über Deutschland hinweg.
Dirk Schlitzkus,
Executive Vice President von Cramo Central Europe, lobt das „kompetente Team von KBS Infra“ und dieses als „seriöses und leistungsstarkes Unternehmen unter der Führung eines sachkundigen Managements“. Schlitzkus weiter: „Das Unternehmen erweitert das gesamte Dienstleistungsangebot von Cramo in Deutschland und verschafft uns eine noch bessere Position auf dem deutschen Markt.“
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Dirk Schlitzkus
Leif Gustafsson betont: „Die Akquisition steht voll und ganz im Einklang mit unserer
Shape and Share-Strategie und stärkt die Position von Cramo auf dem wichtigen deutschen Markt und unterstützt unsere
Ambitionen, profitabel zu wachsen. Es erweitert unser Geschäftsmodell und ermöglicht auch die Entwicklung neuer Kundenlösungen“, ist sich der CEO und Präsident der Cramo-Gruppe sicher.
Und KBS-Infra-Gründer und -Geschäftsführer
Oliver Karrié fügt hinzu: „Ich bin froh, dass das von mir vor vierzehn Jahren gegründete Unternehmen mit Cramo einen guten neuen Eigentümer gefunden hat. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit den exzellenten Mitarbeitern von KBS Infra und den neuen Kollegen von Cramo das Geschäft weiterzuentwickeln und auszubauen.“
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KBS-Infra-Gründer Oliver Karrié
Zur KBS-Firmengruppe gehören die KBS Infra GmbH, die KBS Verwaltungs GmbH, die KBS Baulogistik Montage GmbH & Co. KG sowie die KBS Baulogistik Baustrom GmbH & Co. KG.
Vertikal Kommentar
Das sieht nach einem cleveren Schachzug von Cramo aus, der sein deutsches Geschäft – das es nicht immer leicht hatte – einen gehörigen Schub verpasst. Die Finnen sind Anfang 2011 hierzulande eingestiegen, als sie Theisen Baumaschinen übernommen haben – der Kern für Cramos Aktivitäten in Mitteleuropa. KBS wirkt dynamisch, wächst schnell und wird gut gemanagt. Damit bekommt das Geschäft von Cramo eine neue Dimension und Tiefe.
Cramo hat sich viele Jahre lang auf das Outsourcen verlassen, mehr als aufs reine Vermietgeschäft. Mit der Übernahme von KBS, ganz klar ein Outsourcing-Modell für Baustellen, könnte der Konzern ein neues Geschäftsmodell etablieren. Das hat man bereits in der Vergangenheit versucht, aber nicht im großen Stil. Sie können sich darauf verlassen, dass einige andere große Vermieter genau hinschauen, wie sich das Zusammengehen beider Firmen so anlässt.
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