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22.10.2018

ATN legt wieder los

Licht am Ende des Tunnels: Auf dem 20.000 Quadratmeter großen Gelände von ATN im französischen Südwesten tut sich wieder etwas. Nach den schwierigen Monaten mit überstandenem Insolvenzverfahren und dem Einstieg der italienischen Fassi-Gruppe soll jetzt wieder Normalität bei ATN einkehren.

Drei Monate lang stand die Produktion diesen Sommer still. Am Freitag, den 19. Oktober 2018 ist erstmals wieder eine Bühne gebaut worden. Natürlich eine Vertikalmastbühne vom Typ Piaf. Mit diesen Modellen wurde der im Jahr 2000 gegründete Hersteller bekannt.
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Zu den ersten Auslieferungen gehört diese Piaf 1000R


Angesichts der hohen Verluste der letzten Jahre schätzte das Handelsgericht das Angebot zur Übernahme des Unternehmens durch die Fassi-Gruppe als am überzeugendsten ein, zumal es auf einer pragmatischen Umsetzungsstrategie basiere. „Unsere vordringlichste Aufgabe ist es, dieser Firma eine echte Industriekultur angedeihen zu lassen, etwas, das sie überraschenderweise nie gehabt hat“, erläutert der neue CEO Christian John. „Vor allem, wenn Sie eine Produktionsfläche von 20.000 Quadratmetern zur Verfügung haben! Auf der anderen Seite hatte das Unternehmen schon immer eine große Innovationskraft und die Möglichkeit, ein gänzlich anderes Produkt zu verkaufen.“ Anders als das Gros der Bühnen, meint er.

Sein Hauptaugenmerk legt der neue Chef auf die Wiederherstellung des Arbeits- und Vertrauensumfeldes – für Mitarbeiter, Lieferanten, Fahrer. „Das oberste Ziel von ATN ist es, die Montagezeiten drastisch zu verkürzen und die Markteinführung zu beschleunigen. Dies erfordert eine Neudefinition der Produktionsorganisation und die Implementierung von deutlich komfortableren und ergonomischeren Arbeitsplätzen“, ergänzt der neue Geschäftsführer.

Von zuvor 70 Mitarbeitern und einem jährlichen Output von 600 Bühnen kommt ATN nun mit rund 50 Beschäftigten aus, knapp 20 mussten diesen Sommer entlassen werden. Das Produktionsniveau soll nun wieder steigen, nach der Überwindung dieses Tiefpunkts soll es jetzt wieder bergauf gehen. Ein Produktionsprogramm von 500 Bühnen im Jahr peilt das neue Management für 2019 an.

Dabei setzt ATN auf die Synergien mit der Fassi-Gruppe, die pro Jahr rund tausend Krane ausliefert: Die Produktangebote sollen sich ergänzen, Vertriebskanäle gemeinsam genutzt werden, das industrielle Knowhow und die finanzielle Schlagkraft der italienischen Gruppe beim französischen Hersteller miteinfließen. Drei Millionen Euro schießen die Italiener jetzt schon zu. Pro Jahr wollen sie zudem 350.000 Euro ins Geschäft investieren.

„ATN verfügt über eine erstaunliche Markenbindung“, befindet Christian John. Er spekuliert darauf, dass das Image der Marke nicht allzu sehr vom zwischenzeitlichen Produktionsstopp und den monatelangen Querelen beeinflusst wird und auch zügig wieder Leute eingestellt beziehungsweise zurückgeholt werden können, wenn es gut läuft. „Es liegt nun an uns, die industrielle Größe wiederherzustellen, die ATN gefehlt hat, um das Unternehmen zu einem Hersteller auf dem französischen und europäischen Markt zu machen, der diesen Namen verdient“, schließt der neue Firmenchef.

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