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10.05.2001

Grove Worldwide mit zu hoher Schuldenlast

Zu hohe Schuldenlast hat jetzt bei Grove Worldwide zu einem Antrag nach „Chapter 11“ geführt. Dieses Verfahren stellt das Unternehmen unter Gläubigerschutz, um die kommenden Wochen weiterhin planen zu können. Von diesem Antrag ausgenommen sind unter anderem Grove Worldwide Holdings Germany, Grove Europe oder Deutsche Grove sowie weitere europäische Tochtergesellschaften. Dies bedeutet, dass die Geschäfte der Tochtergesellschaften ganz normal weiter geführt werden. Kein Kunde, Zulieferer oder Angestellter in Europa muss deswegen auf seine Ware, beziehungsweise Gelder eine Minute länger warten, beteuert Jeffry D. Bust, Vorsitzender von Grove Worldwide.

Ein Antrag nach „Chapter 11“ ist vergleichbar mit einem Insolvenzantrag in Deutschland, allerdings kommt es in Folge eines solchen Antrags in den USA wesentlich seltener zu einem Konkurs. Nach den Plänen von Grove Worldwide soll die bisherige Schuldenlast von 584 Millionen Dollar (fast 1,3 Milliarden Mark), auf 205 Millionen Dollar (etwa 450 Millionen Mark) gesenkt werden. Zur Zeit hat das Unternehmen jährlich Zinsen und Tilgungen in Höhe von 63 Millionen Dollar (rund 138 Millionen Mark) zu bezahlen, die sich nach dem Umschuldungsverfahren auf 17 Millionen Dollar (etwa 37 Millionen Mark) belaufen.

Das eigentliche Problem ist die hohe Zinslast meint Bust. Die Geschäfte laufen derzeit so gut wie noch nie zuvor, betont der Vorsitzende weiter.

Die Verhandlungen mit den Gläubigern sind bereits im Gange. Nach den ersten Meldungen erhalten die Gläubiger entsprechend ihren Forderungen Anteile am Unternehmen. Das Management werde nicht verändert.

Das Unternehmen hat gerade eine Umstrukturierung des Produktionsstandortes Shady Grove für 13 Millionen Dollar (28 Millionen Mark) abgeschlossen. „Seit 1999 haben wir mehr als 41 Millionen Dollar (fast 90 Millionen Mark) investiert, um das Design und die Produktionsabläufe in Shady Grove zu verbessern“, sagt Bust.

„In Europa laufen die Geschäfte besser denn je“, erklärt Bust weiter. Bestes Zeichen hierfür sei die erfolgreich abgeschlossene bauma-Messe. Aufträge in Höhe von 30 Millionen Dollar (über 60 Millionen Mark) sind aufgrund der Messe inzwischen eingegangen.

Geht das ganze Verfahren wie geplant vonstatten und kann Grove Worldwide seine Schuldenlast senken, so kann das Unternehmen durch diesen Schritt gestärkt in die Zukunft gehen, ist Bust der Ansicht. Er erwartet, dass das Verfahren in wenigen Monaten abgeschlossen ist.

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