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29.04.2020

Manitou büßt Umsatz ein

Manitou hat einen 25-prozentigen Umsatzrückgang im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr gemeldet.

Der Gesamtumsatz für diesen Zeitraum betrug 421 Millionen Euro, ein Rückgang um 25 Prozent gegenüber dem gleichen Quartal 2019, wobei der Rückgang bei konstanten Wechselkursen bei 26 Prozent liegt. Der Auftragseingang für neue Maschinen stieg jedoch um fast elf Prozent auf 400 Millionen Euro, sodass sich der Auftragsbestand zum Quartalsende auf 648 Millionen Euro belief – substanziell niedriger als vor Jahresfrist, da waren es 884 Millionen Euro.

Betrachtet man die drei Produktbereiche, so ging der Umsatz im Geschäftsbereich Material Handling & Access, also Telestapler und Hubarbeitsbühnen, um 29 Prozent auf 283 Millionen Euro zurück, während das Geschäft mit Kompaktmaschinen, das im Wesentlichen aus Gehl und dem nordamerikanischen Standbein besteht, um 24 Prozent auf 64 Millionen Euro zurückging. Im Ersatzteil- und Servicegeschäft büßten die Franzosen acht Prozent ihres Umsatzes ein auf jetzt 74 Millionen Euro.

Geografisch betrachtet verzeichnete Manitou in allen vier Regionen stark rückläufige Umsätze, wobei Südeuropa – zu dem Frankreich gehört – um 29 Prozent auf 152 Millionen Euro abrutschte. In Nordeuropa ging es um 27 Prozent bergab auf das gleiche Niveau von 152 Millionen Euro. Geringer fielen die Einbußen in Amerika mit 14 Prozent auf 79 Millionen Euro aus, während der Umsatz im Asien-Pazifik-Raum um 22 Prozent auf 38 Millionen Euro eingebrochen ist.

Das Unternehmen teilt mit: „Die Covid-19-Krise veranlasste den Konzern Mitte März dazu, die Produktionsaktivitäten in Frankreich, Italien und dann Indien einzustellen, wobei – wo es die Gesetzgebung erlaubte – die Vermarktung von Ersatzteilen und der Service sowie die Kernfunktionen zur Unterstützung seiner Aktivitäten beibehalten wurden. Die geografischen Gebiete wurden mehr oder weniger durch Anpassungsmaßnahmen oder Beschränkungen der kommerziellen Aktivitäten beeinträchtigt. Aus geschäftlicher Sicht hat die Stärke des Händlernetzes in allen Regionen bisher trotz des starken Rückgangs in einigen Märkten und Regionen für eine gute Widerstandsfähigkeit des Auftragsbestands gesorgt. Nach Sicherung der Gesundheit und Sicherheit der Standorte wurden die französischen und italienischen Werke Mitte April ganz allmählich reaktiviert. Die Umsetzung neuer Maßnahmen und der Neustart der Lieferkette dürften die industrielle Leistung noch viele Monate lang beeinflussen.“

Firmenchef Michel Denis fügt hinzu: „Die Geschäfte im ersten Quartal wurden durch die weltweite Ausbreitung der Covid-19-Krise abrupt unterbrochen, die den Bausektor und, in geringerem Maße, die Industrie massiv in Mitleidenschaft zog. Die Nachfrage in der Landwirtschaft und die Dienstleistungsaktivitäten sind aufgrund der größeren Widerstandsfähigkeit dieser Sektoren nach wie vor weniger stark betroffen.“

Denis weiter: „Nach der Reorganisation der Arbeitsmethoden und -zeiten innerhalb der Organisationen hat die Firmengruppe ihre Bemühungen auf den Schutz der Sicherheit ihrer Mitarbeiter und die Aufrechterhaltung des Dienstes an ihren Kunden konzentriert. Die Mitte April eingeleitete schrittweise Wiedereröffnung der Betriebe wird Zeit brauchen, bis die volle Effizienz wiederhergestellt ist und alles wieder flüssig läuft. Die Gruppe wird weiterhin auf die Wiederaufnahme der gesamten Lieferkette achten.“ Die ersten Rückmeldungen bis heute seien ermutigend, so Michel Denis. „Die Entwicklung der Gesundheitskrise und ihre wirtschaftlichen Auswirkungen sind nach wie vor schwer zu messen und erlauben zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Schätzung des Aktivitätsniveaus für das laufende Jahr.“

Vertikal Kommentar
Nun, was gibt es da zu sagen? Manitou wurde von einem doppelten Schlag getroffen, zum einen durch den starken weltweiten Nachfragerückgang, der durch die Krise selbst verursacht wurde, und zum anderen durch die strengen Vorschriften in Frankreich und Italien, die ihre Werke für mehrere Wochen vollständig stilllegten, wobei ein Großteil ihrer Lieferkette ebenfalls vorübergehend weggebrochen ist. Das Unternehmen ‚verlor‘ auch sein kleineres Werk in Indien, indem die dortige Regierung ebenfalls eine Politik der kompletten Stilllegung verfolgte.

Das Unternehmen sitzt im selben Boot wie die meisten seiner Konkurrenten und könnte irgendwann in der Zukunft davon profitieren – möglicherweise schon Anfang nächsten Jahres, da ein Teil der unterdrückten Nachfrage wieder in Gang kommt und die Regierungen versuchen, die Wirtschaft mit erhöhten Infrastrukturausgaben anzukurbeln.

Wir werden wahrscheinlich noch viel mehr solcher Geschäftszahlen sehen, wenn die Berichtssaison für das erste Quartal in den kommenden Wochen richtig anläuft.

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