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30.04.2020

Großer Rückschlag für Palfinger

Das neue „R“: Stand der Name Palfinger in den vergangenen Jahren zuverlässig für stets neue Rekorde, so müssen sich die Verantwortlichen nun mit etwas Neuem auseinandersetzen: dem Rückgang, dem kräftigen Rückgang, um genau zu sein.

Der Umsatz des Konzerns ist im 1. Quartal 2020 von 441 Millionen Euro auf 393 Millionen Euro zusammengeschmurgelt. Das entspricht einem Minus von 10,8 Prozent. Palfinger zufolge ist dieser satte Rückgang insbesondere auf das Schrumpfen des Umsatzes im Forstbereich in Russland und Europa zurückzuführen. Von Corona ist erstmal keine Rede.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sackt um knapp 18 Prozent von 61 Millionen Euro auf 50 Millionen Euro ab, während das EBIT um 26,5 Prozent auf 31,4 Millionen Euro eingebrochen ist. Auch die EBIT-Marge leidet, sie schmiert von 9,7 auf nur noch 8 Prozent ab. Ähnlich steil in den Keller rauscht auch das Konzernergebnis: um knapp 27 Prozent auf 15,5 Millionen Euro.

Das heißt für den Konzern: Er muss sparen und streichen. Palfinger spricht von einem „umfassenden Liquiditätsoptimierungs- und Strukturkostensenkungsprogramm“, das nun umgesetzt wurde. Außerdem hat sich das Unternehmen weiteren finanziellen Spielraum gesichert durch erweiterte Kreditlinien. Zudem würden alle Projekte auf den Prüfstand gestellt, heißt es.

Seit dem 23. März hat Palfinger seine Mitarbeiter in Österreich in Kurzarbeit geschickt – und so die Personalkosten im großen Stil gedrückt. Auch in anderen Ländern zapft der Konzern entsprechende Modelle und Programm an. Im April legte Palfinger in seinen österreichischen Standorten ebenso wie in Italien, Frankreich und Russland die Fertigung teilweise auf Eis.

Nachdem umfassende Hygiene- und Gesundheitsmaßnahmen eingeführt worden sind, soll nun langsam das Wiederhochfahren vorbereitet werden. Allerdings auf niedrigerem Niveau, wie der Hersteller mitteilt: „Eine Anpassung der Kapazitäten wurde vorgenommen, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu sichern und nationale behördliche Maßnahmen umzusetzen, aber auch in Erwartung einer geringeren Marktnachfrage.“

Corona trifft den Konzern mit voller Wucht: Sowohl auf der Marktseite als auch in der Zulieferkette und in den eigenen Werken wirkt sich die Pandemie erheblich auf den Hersteller aus. Dieser rechnet daher mit größeren Nachfrage- und Produktionseinschränkungen im Halb- wie auch im Gesamtjahr 2020. Die ordentliche Hauptversammlung ist auf den 5. August 2020 verlegt worden. Eine Dividende – wenn auch geringer – soll dennoch ausgeschüttet werden, so der Plan nach jetzigem Stand.

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