30.05.2023

U-Boot auf Landfahrt

Es dürfte die bislang längste starre Plattformwagenkombination auf öffentlichen Straßen in Deutschland gewesen sein: Die Spedition Kübler beförderte ein 50 Meter langes und knapp 500 Tonnen schweres U-Boot auf 30 Scheuerle Inter-Combi-Achslinien vom Naturhafen Speyer ins vier Kilometer entfernte Technikmuseum.
Roll-Off des U-Boots U-17 vom Ponton im Naturhafen Speyer

Frieder Saam, Berufskraftfahrer und Transportleiter bei der Spedition Kübler in Michelfeld-Erlin, bestätigt: „Ohne das Knowhow von Kübler und die passende Ausrüstung wäre der bis zu 90 Meter lange und insgesamt rund 590 Tonnen schwere Zug- und Schubverbund nicht gelungen.“
Insgesamt 30 Achslinien vom Typ Inter-Combi waren nötig, um die Last ordnungsgemäß zu verteilen und damit den Waldboden des Naturschutzgebietes zu schonen

Die große Herausforderung bei diesem Schwertransport ist vor allem seine Länge von mehr als 70 Metern. Um das Gewicht des U-Boots „U17“ von 485 Tonnen und die knapp 100 Tonnen der Plattformwagen so zu verteilen, dass nur 2,48 Tonnen pro Rad auf der Straße lasten, waren insgesamt 30 Achslinien notwendig.

Die geringe Radlast sollte die Fahrbahn schonen. Schließlich kam die 50 Jahre alte U17, ein 54 Meter langes, neun Meter hohes und sechs Meter breites U-Boot der Klasse 206 A, auf der Fähre am Naturhafen Speyer an – ein Naturschutzgebiet, dessen Waldboden besonderen Schutzes bedarf.
Vorbereitungen zum Ankuppeln der Schubmaschine

Auf der vier Kilometer langen Strecke gab es einige Bewährungsproben zu bestehen. Neben der engen Einfahrt zum Museum standen eine Ampelanlage und ein Pkw im Schwenkbereich. Beide mussten weichen. Unebenheiten wurden mit den hydraulisch abgestützten Pendelachsen mit insgesamt 650 Millimeter Hub ausgeglichen. Frieder Saam resümiert: „Man freut sich immer, wenn die Ladung schadlos das Ziel erreicht hat. Schließlich stecken fünf Jahre Planung in diesem Spezialtransport.“

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