09.10.2024

Angefixt vom Brückenlift

Wemo-Tec aus Fulda, gestandener Vermieter im Bereich der Höhenzugangstechnik, feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Seit seiner Gründung im Jahr 1974 hat sich das Unternehmen von einem kleinen Betrieb zu einem international agierenden Akteur entwickelt.

Die ersten Aktivitäten findet man bereits in der Nachkriegszeit bei der Firma Damian Werner; diese verfügte damals bereits über Gerüstmaterial und später auch Hubarbeitsbühnen, mit denen die eigenen Maler- und Verputzarbeiten ausgeführt wurden. Die Idee der Vermietung kam erst später hinzu.
Gerüstbau: Interim-Überdachung des Stadtschlosses Fulda, 2011

In den frühen 1970er Jahren entdeckte der Unternehmer Reinhold Werner in der Schweiz einen sogenannten Brückenlift. Dieses innovative Gerät, das Personen unter Brücken für Inspektions- und Reparaturarbeiten positionieren konnte, inspirierte Werner 1974 zur Gründung der Firma Maltech Brückenlift, sozusagen der „Ur-Wemo“. Mit dem Kauf des ersten Geräts, einem NS13/10-4 des finnischen Herstellers Numela, legte er den Grundstein für das Unternehmen, das später zu Wemo-Tec werden sollte.
Kanzleramtssteg 2015. Einer von vielen besonderen Einsätzen: Alle Personen, welche in den Auftrag involviert waren, wurden durch das BKA und die Bundespolizei überprüft und das Brückenuntersichtgerät MBI 50 von Spürhunden auf möglichen Sprengstoff untersucht.

In den folgenden Jahrzehnten erweiterte das Unternehmen kontinuierlich sein Angebot und seine geografische Reichweite. 1988 wurde die Entscheidung getroffen, die Gerüstbau- und Brückenlift-Aktivitäten sowie die Vermietung von Hubarbeitsbühnen unter der neuen Firmierung Wemo Montagetechnik Werner, die jetzt als eigenständiger Anbieter von Zugangslösungen am Markt agierte, zu vereinen. Der Umzug von Kalbach in das neu entstehende Industriegebiet Rhön in Eichenzell-Welkers bei Fulda schuf die Grundlage für weiteres Wachstum.
Manitou-Gelenkbühne am Schloss Fasanerie in Fulda, 2012

Chancen in den 90er Jahren
Die 90er Jahre waren geprägt von bedeutenden Projekten und der Expansion in neue Märkte. Die Wiedervereinigung Deutschlands bot neue Möglichkeiten, darunter die Eröffnung einer Niederlassung in Dresden und weiterer Niederlassungen in Groß-Umstadt bei Darmstadt und in Würzburg.
Brückenuntersichtgerät auf einer Brücke der Schwäbischen Waldbahn, 2020

Auch international setzte die Firma auf Expansion. Nach Projekten in Portugal entschied sich das Unternehmen, dort dauerhaft tätig zu werden, und sieht sich heute als Marktführer in der Zugangstechnik. Im Jahr 2011 folgte dann die Gründung von Wemo UK.

2007 wurde der offizielle Firmenname von Wemo Montagetechnik Werner GmbH & Co. KG auf Wemo-Tec verkürzt, um den internationalen Marktanforderungen gerecht zu werden, wie es heißt. Heute betreibt das Unternehmen den größten Fuhrpark an Brückenuntersichtgeräten in Europa mit über 60 Maschinen der Brücken- und Tunnel-Zugangstechnik. In der Vermietung stehen mehr als 500 Arbeitsbühnen bereit, und im Gerüstbau summiert sich die Einrüstfläche auf satte 200.000 Quadratmeter.
Das Führungsteam der Wemo-Tec (v.l.): Fuhrparkleiter Dirk Sandner, Gerüstbau-Betriebsleiter Edwin Kreß, Arbeitsbühnenvermietungsleiter Ralf Ober, Geschäftsführer Joachim Nießner, Brücken- & Tunneltechnikleiter Heiko Volkland und Thomas Belika, Prokurist und Kaufmännischer Leiter

Mit einem vielfältigen Angebot, das von Gerüstbau über Hubarbeitsbühnenvermietung bis hin zu spezialisierten Brücken- und Tunnelzugangstechnik reicht, und einem starken internationalen Netzwerk blickt die Firma optimistisch in die Zukunft. Heute beschäftigt sie über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im In- und Ausland.

Dieser Text stammt aus Kran & Bühne Nr. 203, November 2024.

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