08.10.2024

Deutz führt Kurzarbeit ein

Die Konjunktur läuft nicht rund, die Nachfrage schwächelt, der Absatz bricht ein, und Deutz bleibt hinter den selbstgesteckten Zielen und Erwartungen zurück. Der Kölner Motorenbauer hatte am Donnerstag überraschend eine Gewinnwarnung ausgegeben und seine Prognose für das laufende Jahr nach unten korrigiert. Auch im dritten Quartal geht der Auftragseingang weiter zurück.

Deutz sagt, man habe auf die Marktsituation reagiert, ein Kostenprogramm angekündigt und die bereits eingeleiteten Kostenmaßnahmen wie Kurzarbeit verschärft. Bis Ende 2026, also binnen zwei Jahren, sollen die Kosten um 50 Millionen Euro gedrückt werden. Bereits in diesem Quartal (Q4/2024) soll dies zu einem Effekt von 10 bis 15 Millionen Euro führen. Der Konzern spricht von einer Flexibilisierung der Produktion und der Einführung von Kurzarbeit. Und Stellenstreichungen.

„Das Ergebnis unserer Performance- und vor allem der Portfoliomaßnahmen der letzten zwei Jahre ist, dass wir selbst in diesen angespannten Zeiten Geld verdienen. Die aktuelle Situation zeigt aber, dass es zusätzlicher struktureller Maßnahmen bedarf, um uns für die Zukunft erfolgreich aufzustellen. Dabei wird es auch um strukturelle Veränderungen und somit um den Abbau von Stellen gehen. All das machen wir im engen Austausch mit der Mitbestimmung“, erklärt Oliver Neu, Chief Financial Officer und Arbeitsdirektor der Deutz AG.

Trotzdem strebt der Konzern eine Umsatzentwicklung auf rund vier Milliarden Euro bis 2030 an. Zudem sortiert Deutz sein Sortiment neu: Im neuen Segment Solutions fasst Deutz „neben alternativen Antrieben die Geschäfte zusammen, die über die Produktion und den Service von Motoren hinausgehen und in Märkten liegen, in denen Deutz Technologie und Service beherrscht“. Im Bereich New Technology (hieß bislang Green) werde das Portfolio noch stärker am Markt ausgerichtet und auf das Angebot an E-Produkten und Wasserstoffverbrennungsmotoren konzentriert, meldet das Unternehmen.

Der Absatz in diesem Jahr wird sich wohl auf weniger als 150.000 Motoren belaufen. Vor zwei Monaten peilte Deutz noch die Marke von 160.000 verkauften Aggregaten an.

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