29.09.2025

Weitere Details zu Hüffermann

Nach der Schockmeldung vom Donnerstag Hüffermann Krandienst hat das Unternehmen nun im Schulterschluss mit dem eingesetzten Insolvenzverwalter ein Statement über die Hintergründe der aktuellen Firmensituation veröffentlicht. Es lautet wie folgt:

„Das Amtsgericht Delmenhorst hat den Görg-Partner Tim Beyer als vorläufigen Insolvenzverwalter der Hüffermann Krandienst GmbH und verschiedener Tochtergesellschaften bestellt. Die Hüffermann Krandienst GmbH, als operative Holding der Gruppe, hat am 22.09.2025 und im Anschluss haben verschiedene Tochtergesellschaften Anträge auf Eröffnung von Insolvenzverfahren beim zuständigen Amtsgericht gestellt.


Die Hüffermann Gruppe ist ein Komplettanbieter für Krane, Schwerlast und Projekt-Engineering mit mehr als 250 im Tagesgeschäft eingesetzten Mobil- und Raupenkranen und insgesamt über 1.200 Kranen, LKW, Maschinen und Mietgeräten zudem handelt Hüffermann auch weltweit mit verschiedenen Baumaschinen. Die Hüffermann Gruppe verfügt über 12 Standorte in Deutschland. In 2024 erwirtschaftete die Gruppe mit zuletzt ca. 600 Beschäftigten einen Jahresumsatz von rund 232 Millionen Euro.

Nach drei Jahren wirtschaftlicher Rezession in Deutschland, so die Geschäftsführung, sah man sich mit erheblichen finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Seit Beginn dieses Jahres hatte sich die Lage weiter zugespitzt – insbesondere durch den anhaltenden Krieg in der Ukraine sowie durch zunehmende politische und wirtschaftliche Unsicherheiten weltweit.

Zusätzliche Belastung entstand durch neue, deutlich erhöhte Einfuhrzölle, die mittlerweile 50 Prozent betragen. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass der Handel mit Kranen in vielen der bisherigen Absatzmärkte nahezu zum Erliegen gekommen ist. Investitionen der Handelskunden bleiben aus. Der Handel machte ca. 40 Prozent vom Gesamtumsatz der Gruppe aus. Diese verschiedenen Faktoren sorgten für erhebliche finanzielle Engpässe.

Die Laufzeit der geschlossenen Objektfinanzierungsverträge war aufgrund des regelmäßigen Handelsgeschäftes mit jungen Kranen und Baumaschinen kurzfristig und mit einem hohen Tilgungsanteil strukturiert. Die Hüffermann Gruppe wollte diesen veränderten Marktbedingungen mit einer Anpassung der Vertragslaufzeiten und einer längeren Objektnutzung entgegenwirken. Dies konnte jedoch nicht in dem Ausmaß und in der Geschwindigkeit umgesetzt werden, wie es erforderlich gewesen wäre.

Rechtsanwalt Tim Beyer hat mit dem Team von Görg unmittelbar nach seiner Bestellung seine Arbeit aufgenommen. Der Geschäftsbetrieb der Gruppe soll gemeinsam mit der Geschäftsführung an allen Standorten in Deutschland fortgeführt werden. Erste Gespräche mit der Finanzierern, Kunden und Lieferanten der Gruppe wurden bereits geführt. Auch die Beschäftigten wurden vom vorläufigen Insolvenzverwalter über den aktuellen Stand informiert, die Löhne und Gehälter sind über das Insolvenzgeld vorerst abgesichert. Unterstützung erhält der vorläufige Insolvenzverwalter Tim Beyer unter anderem von seinem Bremer Kollegen und Görg-Partnern Prof. Dr. Gerrit Hölzle und Olaf Helmke.“

„Wir wollen möglichst viele der 600 Arbeitsplätze sichern“, sagt Tim Beyer.

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