20.10.2017
15 Prozent rauf für Manitou
Der französische Hersteller von Arbeitsbühnen und Teleskopladern Manitou verzeichnet ein starkes Quartal mit Zuwächsen in allen Sparten und allen Regionen. Im 3. Quartal 2017 konnte das Unternehmen seinen Gesamtumsatz um zehn Prozent auf 354 Millionen Euro erhöhen. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres hat Manitou 1,16 Milliarden Euro umgesetzt, was einem Plus von 15 Prozent verspricht, wenn man die Zahlen mit demselben Zeitraum des Vorjahres vergleicht.
Die Sparte
Material Handling & Höhenzugangstechnik, primär in Europa gefertigte Bühnen und Telestapler, freut sich über einen Umsatzzuwachs von sechs Prozent auf 232 Millionen Euro im 3. Quartal. Wären da nicht Engpässe bei Zulieferern von Komponenten – das Plus wäre wohl noch größer ausgefallen. Zwischen Januar und September stieg der Umsatz der Abteilung um 15 Prozent auf 795 Millionen Euro.
Im Bereich der
Kompaktmaschinen – größtenteils Gehl und Verkäufe in Nordamerika - konnten die Franzosen 59 Millionen Euro umsetzen, ein strammer Anstieg von 24 Prozent. Dieser geht zum einen zurück auf Wechselkurseffekte, zum anderen auf ein Anziehen der Verkaufszahlen in den USA sowie einen höheren Exportanteil. Soviel zum Quartal. In den drei Quartalen bislang summiert sich der Umsatz der Sparte auf 176 Millionen Euro, macht ein Zuwachs von 17 Prozent.
Fehlen noch die
Services & Ersatzteile: 63 Millionen Euro konnte Manitou damit umsetzen, 13 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Gleich hoch der Zuwachs in den ersten neun Monaten: plus 13 Prozent auf 188 Millionen Euro.
Auch nach Regionen betrachtet, hagelt es Zuwächse: Auch wenn
Südeuropa im Quartal mit plus vier Prozent nur leicht auf 94 Millionen Euro zulegen konnte – in den drei Quartalen liegt das Plus dort bei 12 Prozent (386 Millionen Euro). In
Nordeuropa sind es im selben Zeitraum 438 Millionen Euro und plus 14 Prozent. Und nur im 3. Quartal stieg der Umsatz um zehn Prozent auf 138 Millionen Euro.
Während der Zuwachs sich in Amerika gerade noch im einstelligen Prozentbereich bewegt, konnte Manitou seine Umsatzerlöse im asiatisch-pazifischen Raum in diesem Jahr bislang um satte 40 Prozent steigern auf 123 Millionen Euro.
Firmenchef
Michel Denis kann zufrieden sein: „Die Firmengruppe verzeichnete eine lebhafte Geschäftstätigkeit im 3. Quartal. Der Aufnahmeeingang bestätigte Manitous Performance und die positive Entwicklung der Märkte. Der Bausektor verzeichnete die größten Zuwachsraten, in den hochentwickelten Ländern insbesondere durch Nachfrage seitens der Vermieter. Der Bereich Landwirtschaft, immer noch getroffen durch niedrige Lebensmittelpreise, blieb gegenüber dem Vorjahr stabil. Dank der vollen Auftragsbücher und der positiven Geschäftsaussichten bestätigen wir unsere Prognose für das laufenden Jahr.“
Vertikal Kommentar
Manitou liefert erneut gute Zahlen und auch ermutigende Signale aus den USA und von Gehl wie auch aus Asien-Pazifik. Lediglich die Quartalszahlen aus Südeuropa enttäuschen etwas, wenn man bedenkt, dass diese Region gerade eine kräftige Erholung erfährt. Nach wie vor schlägt sich Manitou außerordentlich gut in Nord- und Mitteleuropa, welcher nun ganz klar der wichtigste Absatzmarkt für die Franzosen ist. Bislang war dies der europäische Süden einschließlich Frankreich.
Ein Problem, das das Wachstum beeinträchtigen könnte, sind die Lieferschwierigkeiten von Komponenten für Teleskoplader und vielleicht auch Bühnen. Dieses Thema hat dem Unternehmen in der Vergangenheit schon massiv zu schaffen gemacht. Also gilt es, sicherzustellen, dass die Situation sich nicht weiter verschärft, um das jetzige Momentum nicht zu verlieren. Wenn die Gewerkschaften auf die Barrikaden gehen, weil die Arbeitsmarktreformen von Präsident Macron ihnen zu weit gehen, könnte dies auch Probleme sorgen.
Es wird interessant sein zu sehen, inwieweit die Umsätze sich in Rentabilität, also Profit, übersetzen lassen. Aber das sehen wir am Jahresende. Jedenfalls sind das robust-gesunde und alles in allem gute Zahlen.
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