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12.02.2008

Spitzenjahr für Bau- und Baustoffmaschinenhersteller

Die deutschen Hersteller von Bau- und Baustoffmaschinen haben ihren Umsatz 2007 um 29 Prozent auf 15,3 Milliarden Euro gesteigert. Das entspricht gegenüber 2006 einem Plus von 31 Prozent bzw. 24 Prozent. Auf Baumaschinen entfallen dabei 11,3 Milliarden Euro. „Damit hat unsere Branche wieder ein Spitzenjahr hingelegt“, sagte Dr. Christof Kemmann, Vorsitzender des VDMA Fachverbandes Bau- und Baustoffmaschinen.

Auch die Auftragseingänge sind 2007 gegenüber 2006 noch einmal in die Höhe geschnellt. Die Auftragsbestände lagen zur Jahreswende 2007/2008 zum Teil doppelt so hoch wie im Jahr zuvor. Im Anlagenbau gibt es Auftragsvorlaufzeiten von bis zu 18 Monaten. Um die immense Nachfrage zu decken, haben die Unternehmen in 2007 kräftig in ihre Standorte investiert, ihr Personal im Durchschnitt um fünf bis zehn Prozent aufgestockt und ihre Produktionsstätten erweitert und modernisiert. „Wir gehen auch deshalb davon aus, dass wir 2008 bei den Umsätzen nochmals um rund acht Prozent zulegen können“, betonte Kemmann. „Es macht im Moment Spaß, ein Unternehmen zu führen“, kommentierte er die gute Geschäftslage. „Dass es aber nicht immer so weiter gehen kann, wissen wir, und so planen wir auch.“ Viele Unternehmen streben nach dem fünften Wachstumsjahr in Folge 2008 einen Konsolidierungskurs auf dem jetzt erreichten hohen Niveau beziehungsweise ein nur moderates Wachstum an.

Wachstumsmotor war auch in diesem Jahr das Exportgeschäft. Die Exportumsätze lagen mit 11,4 Milliarden Euro um 30 Prozent höher als im Vorjahr. Der Exportanteil der Branche beträgt 77 Prozent. Im Laufe des letzten Jahres war die Nachfrage nach Bau- und Baustoffmaschinen in fast allen Regionen der Welt gleichzeitig angestiegen. Für die Impulse im Exportgeschäft sorgen aber vor allem Osteuropa (plus 23 Prozent), die GUS-Staaten (plus 63 Prozent) und der Nahe und Mittlere Osten ohne Iran (plus 11 Prozent). Lediglich der US-Markt gab 2007 in Teilbereichen kräftig nach. So sind beispielsweise wegen der weg gebrochenen Nachfrage im Wohnungsbau die deutschen Exporte von Betontechnik in die USA um rund zwei Drittel zurückgegangen.

Dank der weiter anziehenden Baukonjunktur setzte sich bei der Inlandsnachfrage der bereits in 2006 spürbare positive Trend weiter fort. In 2007 haben sich die Geschäfte noch einmal deutlich belebt. Die Umsätze der Baumaschinenhersteller stiegen im Inland um 26 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro.

Die angespannte Lage in der Zulieferindustrie bereitet gerade den Baumaschinenherstellern immer noch Sorgen. „Manche Maschinen hätten im Produktionsprozess bis zu zwei, drei Mal angefasst werden müssen, weil Komponenten und Teile nicht verfügbar waren“, sagte Kemmann. Das gehe zu Lasten der Produktivität und führe zu höheren, nicht gewollten Lagerbeständen. Zwar hätten sich die Zulieferer mittlerweile auch auf den Nachfrageboom eingestellt und ihre Kapazitäten erweitert, trotzdem habe man auf Herstellerseite weiter mit Preissteigerungen und langfristigen Abnahmeverpflichtungen zu kämpfen. Außerdem mangele es an verfügbarem qualifizierten Personal. Es fehlten der Branche nicht nur Ingenieure, auch gewerbliches Personal und Facharbeiter seien gerade für mittelständische Betriebe so schwer zu bekommen wie noch nie.

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