09.01.2023
Lützerath-Aktivisten starten Online-Pranger
Vor wenigen Tagen haben Aktivisten, die sich für den Erhalt der kleinen Gemeinde Lützerath in NRW einsetzen, eine E-Mail an etliche Arbeitsbühnenvermieter geschickt, die in der Region vertreten sind.
Unter dem Betreff
Keine Arbeitsbühnen in Lützerath!!! fordern sie die Vermietfirmen dazu auf, keinerlei Material für die Räumung und den Abriss Lützeraths einzusetzen, das dem Braunkohleabbau geopfert werden soll. „Distanzieren Sie sich von der Räumung Lützeraths und geben sie keine Angebote gegenüber Polizei, RWE oder dem Land NRW ab. Verleihen Sie keine Arbeitsbühnen oder anderen Geräte für die Rodung, Abriss und Räumung von Lützerath!“, heißt es in dem Schreiben, das an rund 50 Vermieter ging.
Um öffentlichen Druck zu erzeugen, haben die Aktivisten und Aktivistinnen im Internet eine Liste der bislang beteiligten Firmen veröffentlicht, eine Art Online-Pranger mit Nennung von Adressen, Firmensitzen und Telefonnummern. Ähnliches war bereits bei der
Räumung des Hambacher Forsts im Herbst 2018 passiert. Damals hatten einige Vermieter wie
Gerken und
Cramer ihre Gerätschaften von dort abgezogen bzw. stillgelegt, weil sie mit der Verwendung ihrer Maschinen für diese Zwecke nicht einverstanden waren. Kurz darauf hatte es bei anderen Vermietern wie
Boels und
Wasel gebrannt. Damals gab es Hinweise auf eine Brandlegung.
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Ein Bagger der Firma Lücker beim Abriss eines Holztors in Lützerath
Micki
Wenn ein Bagger vor deinem Zuhause steht, bist du über jede Unterstützung dankbar. Ich möchte nicht in der Haut der Bewohner stecken, die Ihren Kindern später erklären müssen, dass es das "Heimatdorf" nicht mehr gibt.
Das die Mittel der Aktivisten mehr als streitbar sind, ist offensichtlich.
olliof
Auf der englischen Seite von Vertikal ist der Bericht ausführlicher und mit einem Kommentar versehen.
Ich selber kann nicht verstehen, dass ( Aktivisten ) Kriminelle in Deutschland mittlerweile einen rechtfreien Raum beanspruchen können ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.