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09.09.2010

Nachtjob auf der A5

In einem Jahr soll die im Bau befindliche Nordwest-Landebahn am Frankfurter Flughafen ihren Betrieb aufnehmen. Zwei Liebherr-Mobilkrane vom Typ LTM 1500-8.1 haben nun die Betonträger für die größere der beiden Rollbrücken platziert. Darauf werden künftig die Passagierflugzeuge über ICE-Trasse, Autobahn und Airport-Ring zum Flughafengelände rollen. 20 Nachteinsätze waren notwendig, um die 275 mächtigen Träger aus Stahlbeton einzuheben.

Eine ausgetüftelte wie aufwändige Logistik sorgte unter Ausführung des Bauunternehmens Max Bögl für einen reibungslosen Ablauf an der Großbaustelle. Ab jeweils 22 Uhr wurde eine Fahrtrichtung der A5 gesperrt, dann setzten die Männer des Maintaler Kranbetreibers Eisele ihre beiden mit Wippspitze aufgerüsteten LTM 15008.1 vom Standstreifen der Autobahn auf die Fahrspuren um. Nach etwa einer Stunde waren die Großkrane fertig ballastiert und einsatzbereit, um mit dem Verlegen der Träger über der A5 zu beginnen. Zudem wurden ab Mitternacht für vier Stunden auch die Züge der ICE-Trasse umgeleitet. In diesen engen Zeitfenstern musste dann das nächtliche Pensum von jeweils etwa sieben Hüben pro Kran absolviert werden.

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Nachtjob auf der A5


Angeliefert wurden die Fertigteile vom Gelände der ehemaligen US-Airbase, wo die Träger vom Bögl-Werk in Neumarkt via Frachtbahnhof Frankfurt angeliefert und zwischengelagert worden waren. Von einem Liebherr-Raupenkran LR 1350/1 wurden die Binder dort auf Tieflader gesetzt. Über die leere Autobahn lieferten die Zugmaschinen etwa im Halb-Stunden-Takt die Träger unter die Haken der beiden 500-Tonnen-Autokrane, die dann nahezu synchron ihre Lasten über Fahrbahn und Bahngleise einhoben.

Rund 68 Tonnen schwer waren die 30 Meter langen Elemente, die bei einer Ausladung von etwa 22 Metern über der Bahntrasse abgesetzt wurden; gewaltige Träger mit zwei Meter Breite und über zwei Meter Höhe, die später einmal den Belastungen von darüber rollenden Großflugzeugen wie dem Airbus A380 mit einem Gesamtgewicht von 590 Tonnen standhalten müssen.

90 Meter Breite und 220 Meter Länge wird die Rollbrücke nach ihrer Fertigstellung messen. Und über 10.000 Kubikmeter Beton werden dann noch zusätzlich in das auf rund 300 Bohrpfählen gegründete Bauwerk geflossen sein.

Am Ende wurden die eingeplanten Sperrpausen und Verlegezeiten nicht einmal vollständig benötigt. Vier Nächte früher als geplant waren die letzten Betonträger an der künftigen Flugzeugbrücke positioniert. „Logistisch gesehen war das schon eine Meisterleistung aller Beteiligten“, resümierte Herbert Wieseckl, Einsatzplaner von Max Bögl, zufrieden nach erfolgreichem Abschluss der nächtlichen Kraneinsätze auf der Autobahn.

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