23.09.2025

Stille (beim Setzen von Lärmschutzwänden)

Noch hört man nichts – von der neuen Zugstrecke im Oberrheintal zwischen Karlsruhe und Basel. Das liegt zum einen daran, dass die seit 40 (!) Jahren geplante Neu- und Ausbaustrecke immer noch nicht fertig ist und dies absehbar auch erstmal nicht wird. Und zum anderen daran, dass die dafür notwendigen Arbeiten meist geräuschlos ausgeführt werden. Aber natürlich knattern auf der hochfrequentierten Bahnstrecke ständig Züge vorbei.
Vom Gleisbett aus steuert Kranfahrer Steffen Held die Elemente für die Schallschutzwand: Vor allem bei Montagen schätzt er die Führung der Last per Fernbedienung

Und immerhin sind die Arbeiten an den Gleisen und Oberleitungen in der Region so gut wie abgeschlossen. Für den viergleisigen Ausbau der Rheintalbahn in Müllheim im Markgräfler Land, südlich von Freiburg im Breisgau, setzt ein Mobilbaukran des Typs Liebherr MK 88-4.1E massive Schallschutzwände. Er stammt aus der Flotte des Unternehmens Arthur Bannasch Transporte aus Wyhl am Kaiserstuhl.

Und warum kein Mobilkran mit Teleskopausleger? Knackpunkt ist die Kranstellfläche: Die einzige Kranstellfläche, die den Verkehr nicht behinderte, lag in unmittelbarer Nähe zu einem sechs Meter hohen Laternenmast.
Steffen Held

„Ich musste hier mit meinem Kran etwa 30 Elemente von jeweils 900 Kilogramm für die neue Schallschutzwand einbauen. Die größte Ausladung betrug dabei 43 Meter“, erklärt Steffen Held, der seit zwei Jahren für Bannasch den modernen Mobilbaukran steuert.

Steuern vom Bett aus – vom Gleisbett: Die schwersten Bauteile waren allerdings die Wandgestelle aus Stahl, die mit einer Bruttolast von rund 2,8 Tonnen auf bis zu 36 Metern installiert wurden. Held steuerte seinen Kran bei diesem Einsatz vom Boden aus, vom neu gebauten Gleisbett aus. „Zum einen kann ich die Last beim Einfädeln in die Gestelle von hier aus sehr präzise führen und zum anderen konnten wir sehr schnell arbeiten, weil ich beim Aushängen der Last mit anpacken konnte. Das Anschlagen habe ich ohnehin ganz alleine übernommen.“
Der Mast der Straßenbeleuchtung nahe dem Heck des Mobilbaukrans stellt kein Hindernis dar – weder beim Schwenken der Lasten...

Nur ein weiterer Arbeiter der ausführenden Baufirma war für den gesamten Einsatz erforderlich. Für den Schienenverkehr waren die beiden Gleise, an denen gearbeitet wurde, noch nicht freigegeben. Hinter der neu montierten Schallschutzwand herrschte allerdings reger Zugverkehr. „Mit meiner Kransteuerung kann ich den Kran so programmieren, dass Katzfahrwerk und Drehwerk so begrenzt werden, dass die Last nicht über die Gleise mit dem aktiven Zugverkehr gerät. Das ist natürlich ein großer Sicherheitsaspekt.“
… noch beim zügigen, vollautomatisierten Zusammenklappen des Krans

Außerdem greift Steffen Held gerne auf Baustellenstrom für seinen Kran zu. „Immer wenn ich einen Baustromverteiler auf der Baustelle entdecke, frage ich, ob ich dort einstecken kann.“ Ein 15 Meter langes Drehstromkabel für 32 Ampere hat er immer am Kran dabei. „Auf der Baustelle sind dann alle immer begeistert und freuen sich über die Stille“, berichtet Held.

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