05.11.2008
In einem Zug
Neuinvestition für eine schnellere, günstigere und vor allem sicherere Wartung von Schienenfahrzeugen: Die DB Regio AG hat jetzt ihre Reisezugwagenwerkstatt der Verkehrsbetriebe Baden-Württemberg in Stuttgart mit einem elektrisch verstellbaren mobilen Dacharbeitsstand des bayerischen Herstellers Günzburger Steigtechnik ausgerüstet.
Die insgesamt 6,30 Meter lange und sechs Meter breite Aluminium-Sonderkonstruktion besteht zum einen aus zwei seitlichen Einzelbühnen, die jeweils 4,95 Meter lang und über Geländerrahmeneinheiten starr miteinander verbunden sind, sowie einer praktischen, fünf Meter langen Querplattform für Front- und Dacharbeiten an der Stirnseite. Über eigens im Boden eingebrachte Fahrschienen kann die neue Wartungsbühne am Wartungsgleis W3 auf insgesamt 170 Metern vollautomatisch am kompletten Zug entlang fahren.
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Die neue Dacharbeitsbühne von Günzburger Steigtechnik
Die neue Dacharbeitsbühne der DB Regio AG bietet zudem auch ausreichend Platz, um mehrere Arbeiten gleichzeitig ausführen zu können. „Bis zu vier Mitarbeiter können künftig zur gleichen Zeit seitlich oder auf dem Dach der Waggons die nötigen Handgriffe erledigen“, sagt Lutz Schmidt, der für die Wartung der Reisezugwagen verantwortliche Segmentleiter Stadtpark der Verkehrsbetriebe Baden-Württemberg. Teure Ausfallzeiten sollen so minimiert weden.
In der Reisezugwagenwerkstatt werden alle 450 Reisezugwaggons der Verkehrsbetriebe Baden-Württemberg gewartet, wobei jeder einzelne der ein- oder zweistöckigen Wagen im Intervall von drei bis vier Wochen durchgecheckt wird.
Um möglichst flexibel zu sein, wurde die neue Dacharbeitsbühne so konstruiert, dass sie für drei unterschiedliche Zugtypen passt. Bisher hatten sich die Werkstattmitarbeiter bei der Wartung der Waggons mit Hilfe von Leitern und kleineren Hubbühnen beholfen, um Arbeiten in einigen Metern Höhe erledigen zu können. Für die Arbeiten auf dem Dach musste sich jeder Einzelne wie beim Bergsteigen anseilen und mit Hilfe einer Sicherungsleine vor dem Absturz sichern.
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Die Konstruktion kann am Wartungsgleis auf insgesamt 170 Meter vollautomatisch am kompletten Zug entlang fahren
Doch das ist passé: Sowohl auf die seitlichen, als auch auf die integrierte Querplattform können die Mitarbeiter vom Boden aus aufsteigen. Weiter nach oben geht es vollautomatisch über die integrierten Elektromotoren, wobei die Steuerung über Joysticks erfolgt. Bis zu einer Maximalhöhe von vier Metern können die Plattformen der Dacharbeitsbühne ausgefahren werden.
Besonders praktisch: Die Arbeitsplattformen können bis auf Spaltmaß Null an die Waggons heranfahren, so dass kein Zwischenraum zwischen Bühne und Außenhaut des Zuges entsteht. Das erhöht nicht nur die Arbeitssicherheit, sondern auch das Arbeitstempo, weil künftig weder Werkzeug noch Schrauben nach unten fallen können. An der Querplattform befindet sich eine hochsensible Kontaktleiste. Sobald es zur Berührung mit dem Zug kommt, stoppt die Bühne automatisch.
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