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14.08.2019

Schmidbauer schickt Kran ins ewige Eis

Für den Ausbau der deutschen Forschungsstation GARS O`Higgins hat Schmidbauer einen Liebherr LTM 1040 in die Antarktis entsendet. In der Testphase übernahm das Team vor allem die Arbeit für die benachbarten Chilenen. Der Transport des Krans in den Polarbereich war eine logistische Herausforderung.

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Von München in die Antarktis, eine lange Reise für den LTM 1040 von Schmidbauer



Die erste Saison hat der Kran hinter sich und alles lief reibungslos. Weder die starken Winde mit bis zu 200 Stundenkilometern, noch das feuchte, salzige Klima und die Kälte stellten technische oder elektronische Probleme dar. Die Kranführer gewöhnten sich daran, sich in der extremen Situation weit weg von der Zivilisation und ihren Familien zu befinden. Schmidbauer ließ zwei chilenische Kranführer und den Mechaniker eines Subunternehmers speziell für die besonders anspruchsvolle Aufgabe in der Schmidbauer-Zentrale ausbilden.
Die GARS O'Higgins (German Antarctic Receiving Station) in der Antarktis ist rund 14.400 Kilometer von München entfernt. Seit fast 30 Jahren betreibt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) dort eine Beobachtungsstation. In den kommenden zwei Jahren sollen die Wohn- und Bürocontainer ausgebaut und die technischen Bereiche der Station bis 2020 ausgebaut werden.

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Der Kran wird für den Ausbau der Forschungsstation GARS O’Higgins eingesetzt



Das Hauptproblem bei Arbeiten in der Polarregion ist, dass alles zur Saison in den „Sommermonaten“ da sein muss. Ein Wettlauf gegen die Zeit begann, als die Schmidbauer-Gruppe drei Tage vor Weihnachten 2017 den Auftrag erhielt, einen Kran zur Polarstation zu transportieren. Die Krananlage musste Anfang Januar 2018 verschifft werden, damit sie nach zwei Etappen mit verschiedenen Frachtschiffen und einem chilenischen Militärschiff von Punta Arenas aus an ihren endgültigen Bestimmungsort Mitte März transportiert werden konnte. „Ein ganzes Jahr wäre verloren gegangen, wenn der Kran nicht rechtzeitig versandbereit gewesen wäre und den Beginn der letzten Etappe der Reise verpasst hätte. Die Liefermöglichkeiten in die Antarktis sind äußerst begrenzt“, erklärt Robert Jäger, Leiter des Schmidbauer-Büros in Gräfelfing und mitverantwortlich für die gesamte Organisation.

Eine Verzögerung von einem Jahr ist für das DLR und das Schmidbauer-Team keine Option. So musste die Kraneinheit für den Transport demontiert werden. Nichts durfte mehr als acht Tonnen wiegen, da es per Pontons von der zwei Kilometer entfernten Landestelle zur Forschungsstation transportiert werden musste. Es ist nicht erlaubt, dass sich Schiffe der Insel nähern, um die in der Nähe lebenden Pinguine zu schützen.

Neben den strengen Umweltschutzbestimmungen wurden auch andere Faktoren wie die mächtigen Naturkräfte auf der Strecke berücksichtigt. So wurden beispielsweise aufgrund der Krangröße einige der Einzelteile während des Transports auf dem Schiffsdeck gelagert und es mussten spezielle Planen eingezogen werden, um sie vor elementaren Witterungseinflüssen und Seewasser zu schützen.

Der Kran wurde unmittelbar nach der erfolgreichen Montage sofort winterfest gemacht. Da die Arbeiten im antarktischen Winter bei Minustemperaturen und starken Winden nicht durchgeführt werden können, stand der Kran in den nächsten Monaten in der Garage der benachbarten chilenischen Station, wo er für gelegentliche Hebearbeiten genutzt werden konnte. Je nach Witterung im antarktischen Sommer wird der Kran vier bis sechs Monate lang genutzt, bevor er wieder winterfest gemacht wird. Die Arbeiten für den nächsten Bauabschnitt sollen im November 2019 wieder aufgenommen werden.

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