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19.06.2020

Sound of Silence in Dresden

Ruhe hier! Für den Austausch von Elementen eines weitläufigen Glasdachs in einer Einkaufspassage schickte das Radeberger Unternehmen Krandienst Kunze seinen Liebherr-Mobilbaukran MK 88 Plus in die Dresdner Altstadt. Die Bedingungen am Quartier bei der Frauenkirche: schmale Straße, sensible Hübe aus dem Atrium über eine dreißig Meter hohe Gebäudezeile sowie eine erhebliche Anwohnerdichte. Wie geschaffen also für den Einsatz eines MK 88 Plus im elektrischen Betrieb.

Kaum war die hydraulische Abstützung ausgefahren und das Fahrzeug nivelliert, da trat etwas für einen Kraneinsatz recht Ungewöhnliches ein: völlige Stille. Kranfahrer Christian Jahn hatte den Dieselmotor abgestellt, der seinen MK 88 Plus an diesem frühen Morgen in die schmucke Innenstadt der sächsischen Landeshauptstadt gebracht hatte.

„Den Rest erledige ich jetzt mit Baustellenstrom, sogar den weiteren Aufbau des MK“, erklärt der passionierte Kranfahrer, fischt das mitgeführte Starkstromkabel aus der metallenen Zubehörkiste des Krans und zapft am Stromverteilerkasten der Baustelle Energie. Über seine Fernbedienung setzt Jahn darauf den Aufklapp-Mechanismus von Turm und Ausleger in Gang. Keine 15 Minuten später ist der kompakte Mobilbaukran fertig gerüstet, der Ausleger auf 30 Grad steil gestellt. Sein Kran ist zugbereit.

Nur während der ersten Hübe für Werkzeug und Material steuert Jahn seinen MK 88 Plus aus der höhenverstellbaren Liftkabine, um sich ein Bild vom Gelände und den Gebäuden zu machen. Bald schaltet er auf Funkfernsteuerung um und gesellt sich zu den Monteuren auf dem Dach, die die 800 Kilogramm schweren Glaselemente demontieren. Direkt von dort kann er die Teile ausheben.
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In 30-Grad-Steilstellung holt sich der Kran die Glaselemente aus dem Innenhof über die 30 Meter hohe Häuserzeile: Bei einer Ausladung von knapp 39 Meter sind Bruttolasten bis zwei Tonnen möglich


„Ich kann viel besser mit den Leuten kommunizieren und dazu auch schneller reagieren, wenn ich direkt dabeistehe. Wenn ich sehe, wie der Vakuum-Glassauger positioniert wird oder die schwere Glasscheibe sich langsam aus ihrer Fassung löst, bin ich in der Lage, noch feinfühliger zu steuern“, erklärt der Kranfahrer.

Die Arbeiten am Quartier bei der Frauenkirche hätte theoretisch auch ein Baukran erledigen können. Doch da bei diesem Projekt über mehrere Monate hinweg diverse Einsätze geplant sind und ein Baukran in der Fußgängerzone nicht gern gesehen ist, hat die Stadtverwaltung keine Genehmigung für einen Turmdrehkran erteilt. Da ist der Mobilbaukran im Vorteil: Er kann zwischendurch wegfahren und muss erst bei Bedarf wiederkommen.

Speziell die Option, im Elektromodus zu arbeiten, hatte in der dicht bewohnten Dresdner Altstadt einen weiteren Vorteil: Das für die Kranarbeiten zunächst genehmigte Zeitfenster konnte um jeweils eine Stunde ausgedehnt werden.
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Kranfahrer Christian Jahn steuert über die Funkfernbedienung vom Montageort aus seinen Kran auf der Straße

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