Raupenkran-Duo baut zweitgrößten Windpark der Schweiz
Über 70 Tonnen auf 100 Meter Höhe: In einem achtwöchigen Einsatz haben zwei Liebherr-Raupenkrane des schweizerischen Unternehmens Emil Egger AG den zweitgrößten Windpark des Landes aufgebaut. Die sechs nun installierten Anlagen des Herstellers Enercon sollen jährlich 22 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren. Ein LR 11000 sowie ein LR 1700-1.0 haben die knapp 140 Meter hohen Windräder fertiggestellt.
Im nationalen Energiemix der Schweiz spielt die Windkraft eine absolut untergeordnete Rolle. Nur 0,3 Prozent der gesamten Stromproduktion, die zum größten Teil über Wasserkraft bestritten wird, liefern die insgesamt gerade mal 50 Windräder im Land.
Sechs davon mit einer Gesamtleistung von 13,8 MWh wurden in den Sommermonaten auf dem Höhenzug des Juragebirges im Kanton Waadt nahe der Grenze zu Frankreich aufgebaut. Mit dem LR 1700-1.0 sowie dem LR 11000 hatte das Kranunternehmen aus St. Gallen seine beiden stärksten Hebezeuge zum Einsatz in das hügelige Gelände auf rund 1.200 Höhenmeter geschickt.
„Die schwersten Lastfälle auf dieser Baustelle fallen bei den Hüben der Generatoren an. Zusammen mit Hakenflasche und Anschlagmittel habe ich ein Bruttogewicht von 71 Tonnen an meinem LR 11000 hängen“, berichtet Peter Stricker in der Kabine seines Raupenkrans. Gerüstet hatte der Kranführer seine Maschine mit einem 114 Meter langen Hauptmast, um die größten Einbauhöhen von rund 100 Metern gut bewerkstelligen zu können. Mit 65 Tonnen brutto etwas leichter, dafür optisch spektakulärer als Generator oder Maschinenhaus, gestalteten sich die Hübe der Rotoren. Die 40 Meter langen Rotorblätter wurden am Boden an die Nabe zu kompletten Flügelsternen montiert, gehoben und installiert. Mit einer speziellen Anschlagvorrichtung konnten diese riesigen Bauteile während des Hebevorgangs in Vertikallage verschwenkt werden.
Parallel zum 1.000-Tonnen-Raupenkran erledigte der LR 1700-1.0 einige Kilometer entfernt den Aufbau weiterer Windkraftanlagen. Am 99 Meter messenden Hauptausleger sorgte hier eine 12 Meter lange, auf zehn Grad abgewinkelte Spitze für ausreichend Hubhöhe.
„Wir setzen bei der Raupenkran-Technologie komplett auf die Marke Liebherr, weil diese modernen Geräte extrem praxisorientiert und benutzerfreundlich sind“, erklärt Geschäftsführer Michael Egger. Neben den beiden hier eingesetzten Großraupen betreibt die Firma noch einen LR 1250 mit 250 Tonnen Tragkraft.
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