16.05.2024
Schwacher Auftakt
Abgesackt: Der
Gesamtumsatz von Wacker Neuson ist im ersten Quartal um 11,1 Prozent auf 593,1 Millionen Euro zurückgegangen. In allen drei Regionen, in denen das Unternehmen tätig ist, waren Rückgänge zu verzeichnen.
Europa: 459,3 Millionen Euro, -9 Prozent
Amerika: 120,4 Millionen Euro, -16 Prozent
Asien-Pazifik: 13,4 Millionen Euro, -35 Prozent
Gesamtumsatz: 593,1 Millionen Euro, -11,1 Prozent
Der Bereich
Kompaktgeräte – zu denen beim Konzern auch die Teleskoplader zählen – schnitt mit einem Umsatz von 370,9 Millionen Euro besser ab als die meisten anderen, was einem Rückgang von 11 Prozent entspricht, während der Umsatz mit Leichtgeräten um 19 Prozent auf 110,4 Millionen Euro zurückging.
Alle Regionen waren von der Konjunkturabschwächung betroffen, wobei in allen Teilmärkten eine spürbare Wachstumsverlangsamung zu beobachten sei, so der Konzern. In einigen Ländern wie beispielsweise Österreich waren jedoch positive Nachfrageimpulse zu beobachten. Der Umsatz in der Region Amerika ging um 15,6 Prozent zurück. Hauptgrund hierfür waren die anhaltend hohen Lagerbestände der Händler. Auch die Region Asien-Pazifik verzeichnete einen Rückgang um 35 Prozent. Im Gegensatz zu diesen Entwicklungen war das Wachstum bei Landmaschinen mit 3,3 Prozent leicht positiv.
Gewinn
Der Vorsteuergewinn des Unternehmens sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um 62 Prozent auf 32 Millionen Euro. Allerdings muss darauf hingewiesen werden, dass im ersten Quartal 2023 ein einmaliger Gewinn aus dem Verkauf einer ungenutzten Immobilie in Höhe von 15,5 Millionen Euro enthalten war. Wenn man das aus dem Vergleich herausnimmt, betrug der Rückgang 54 Prozent.
Die
Nettoverschuldung stieg um 56 Prozent auf 402 Millionen Euro, hauptsächlich zur Finanzierung des Betriebskapitals und der Lagerbestände.
Ganzjahresprognose
Das Unternehmen hält an seinen Umsatzprognosen von 2,4 bis 2,6 Milliarden Euro fest, verglichen mit 2,65 Milliarden Euro im Jahr 2023.
Geschäftsführer Karl Tragl sagt: „Nach dem sehr erfolgreichen Vorjahr hat das Geschäftsjahr 2024 mit den erwarteten Herausforderungen begonnen. Die Zyklizität des Geschäftes ist für uns keine Überraschung – wir haben bereits begonnen, unsere Strukturen an die geringere Marktnachfrage anzupassen. Wir erwarten eine zunehmende Steigerung des Umsatzes und der Profitabilität von Quartal zu Quartal, behalten unsere Jahresziele fest im Blick und bestätigen diese. Die Strategie 2030 hält uns langfristig auf Kurs und sichert unseren Track Record.“
Vertikal Kommentar
Diese Zahlen sind nicht großartig und in Bezug auf den Umsatz stimmen sie weitgehend mit den Ergebnissen anderer Hersteller überein, die wir bislang zu Gesicht bekommen haben. Die Überraschung bei Wacker Neuson ist jedoch der starke Rückgang des Vorsteuergewinns, während andere trotz geringerer Umsätze hier eine Verbesserung verzeichnen konnten. Auch die Verschuldung scheint in die Höhe zu schießen und hat sich fast verdoppelt, ohne dass klar ist, warum genau dies der Fall ist.
Dem Unternehmen geht es gut, solange es auf Kostensenkungen achtet. Angesichts seiner Position auf dem Markt wäre es möglicherweise besser beraten, das Gegenteil zu tun und in den Aufbau seiner Marke zu investieren und in Märkte vorzudringen, in denen das Unternehmen derzeit nur schwach oder gar nicht präsent ist – davon gibt es einige. Es könnte auch von einer Erweiterung der Produktpalette profitieren, beispielsweise durch die Einführung etwas größerer Teleskopladermodelle.
Das Unternehmen verfügt über ausgezeichnete, erstklassige Produkte, zeigt sich jedoch in puncto Vertrieb und Marketing eher träge. Allerdings ist der Verkauf relativ kleiner Geräte und Maschinen im Wert von 2,6 Milliarden Euro kein Grund zur Besorgnis.
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